Sieger des Wettbewerbs „Wissenschaft verstehen“ 2010 gekürt

Der junge Forscher der Leibniz Universität Hannover überzeugte die Jury aus Wissenschaftlern, Sponsoren, Journalisten und Gymnasiasten mit seinem Vortrag: „Den Klimawandel verstehen. Wie man Alltagsvorstellungen zum Klimawandel verstehen und verändern kann“.

Der 31-jährige Wissenschaftler studierte Biologie, Chemie und Politik für das Lehramt an Gymnasien. 2010 schloss er seine Doktorarbeit an der Leibniz Universität Hannover mit ausgezeichnetem Ergebnis ab. Dabei befasste er sich mit „evidenzbasierter und theoriegeleiteter Entwicklung von Lernangeboten zur Vermittlung des Klimawandels“.

Die sechs Teilnehmer/innen der Endrunde des Wettbewerbes „Wissenschaft verstehen“ lieferten sich am 30. November 2010 mit ihren kurzen populärwissenschaftlichen Vorträgen ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das Kai Niebert mit einem starken Auftritt für sich entschied. Explizit von der Jury hervorgehoben wurden die hervorragende Visualisierung des Vortrages und sein didaktisches Können, mit dem er Publikum und Jury begeisterte. Besonders interessant für die zahlreichen Schüler im Publikum waren die Vorstellungen anderer Gymnasiasten zum Thema Klimawandel, die Niebert in seiner Studie untersuchte. Kai Niebert erhielt von der Sparkasse Leipzig dafür einen Scheck über 2.500,- EURO.

Platz zwei ging an Markus Kraus vom UFZ-Department Technische Umweltchemie, der es fantastisch verstand, in einem fiktiven Rollenspiel dem Publikum physikalisch-chemische Prozesse verständlich zu machen. Sein Vortrag befasste sich mit der Reinigung von verschmutzter Luft mit Hilfe eines energiesparenden Mikrowellenverfahrens. Markus Kraus nahm dafür einen Scheck im Wert von 1.500 EURO mit nach Hause, gesponsert von der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH.

Auf den dritten Platz setzte die Jury Julia Walter aus dem Department Naturschutzforschung des UFZ, die das Publikum – auch visuell – mit der Darstellung ungewöhnlicher Zusammenhänge zwischen extremen Wetterereignissen und Pflanzenfressern beeindruckte. Für ihren Vortrag „Friss oder stirb. Wie sich das veränderte Klima auf Pflanzenfresser im Klimaschrank auswirkt“ nimmt auch sie einen vierstelligen Betrag mit nach Hause – 1.000,- EURO, gesponsert von der Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer.

Die vier vierten Plätze gingen – nahezu bei Punktegleichstand – an Korbinian Freier von der Universität Hamburg, der sich mit dem Klimawandel und Menschen in Marokko sowie der Frage, ob man die Zukunft vorhersagen kann, befasste. Dr. Hauke Marquardt vom Deutschen Geoforschungszentrum Potsdam nahm das Publikum und die Jury mit auf eine „Reise in eine unbekannte Welt“, nämlich in das Innere der Erde. Und Dr. Tanja Mölders von der Leuphana-Universität Lüneburg beschäftigte sich mit der Gesellschaftsfähigkeit von Natur am Beispiel des Elbebibers. Alle Viertplatzierten erhielten ein Jahresabonnement der GAiA, einer wissenschaftlichen Zeitschrift, die sich mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen befasst.

Das UFZ sowie der Verein der Freunde und Förderer des UFZ möchten mit dem Wettbewerb „Wissenschaft verstehen“ die populärwissenschaftliche Auseinandersetzung junger Wissenschaftler/innen mit ihrem Dissertationsthema fördern. Denn wie die Erfahrung zeigt, ist diese Fähigkeit für ihre wissenschaftliche Karriere von großer Bedeutung – etwa bei der Einwerbung finanzieller Ressourcen oder der Kommunikation mit Journalisten und Politikern. Nach 2006 und 2008 fand der Wettbewerb 2010 zum dritten Mal statt. Er wird im Zweijahresrhythmus fortgeführt.

Der Wettbewerb wird unterstützt durch:
Sparkasse Leipzig, MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH,
Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer sowie GAiA (Zeitschrift zu ökologischen Perspektiven für Wissenschaft und Gesellschaft)

Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg über 900 Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Kontakt:
Susanne Hufe
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ
Permoserstr. 15, 04318 Leipzig
Tel.: 0341 – 235 1630
E-Mail: susanne.hufe@ufz.de

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