SFB 616 wird für weitere vier Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert

Wegen seiner hervorragenden Leistungen in der Forschung erhält der Sonderforschungsbereich 616 „Energiedissipation an Oberflächen“ im Fachbereich Physik der Universität Duisburg-Essen (UDE) mehr als acht Mio. Euro, um weitere vier Jahre lang forschen zu können.

Damit bleibt die UDE mit ihrer Physik weiterhin unter den sechs forschungsstärksten Universitäten Deutschlands, Maßstab ist das Förderranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Die internationalen Gutachter lobten die „Forschung auf allerhöchstem Niveau“ und den „einzigartigen Standort“. Die wissenschaftliche Arbeit wird von 22 Physikern und Chemikern sowie zahlreichen Forschungsstudierenden getragen. Unterstützt werden sie dabei durch eine einzigartige Ausrüstung. „Was uns auszeichnet, ist das Equipment“, erklärt SFB-Sprecher Prof. Dr. Michael Horn von Hoegen, „so steht bei uns beispielsweise eines der schnellsten Elektronenmikroskope der Welt.“

Thema des SFB ist die „Energiedissipation an Oberflächen“. Horn von
Hoegen: „Als die Neandertaler vor 100.000 Jahren Steine aufeinander geschlagen haben, um Feuer zu machen, hatte das schon mit unserem Thema zu tun, denn sie haben Bewegungsenergie in elektrische umgewandelt. Was wir heute machen, ist im Grunde ähnlich, nur dass es in viel kleinerem Maßstab geschieht. Wir stoßen Atome gegeneinander und beobachten, was passiert.“

Die Forscher interessieren sich dafür, welche Prozesse ablaufen, wenn Energie auf eine Oberfläche trifft. Die Energie hat dabei beispielsweise die Form von Licht. Das Licht wird von der Oberfläche aufgenommen und bringt die Teilchen, aus denen die Oberfläche besteht, in Bewegung.

Während die Analyse dieses Vorgangs reine Grundlagenforschung ist, sind die Anwendungsfelder vielfältig und reichen von der Medizin über die Elektronik bis zu den Materialwissenschaften.

Die Physiker und Chemiker des SFB verwenden für ihre Untersuchungen ultrakurze Laserpulse, die Materie sofort zum Schmelzen oder Verdampfen bringen. Oder sie schicken Elektronen in Nanostrukturen und beobachten diese dabei. Dafür nutzen sie Mikroskope, die extrem schnelle Bewegungen sichtbar machen können. So lässt sich die Flugbahn eines Elektrons auch dann noch verfolgen, wenn es mit einem Tempo durch die Gegend rast, das der Hälfte der Lichtgeschwindigkeit entspricht. Mit einer Länge von acht Femtosekunden entstehen auf diese Weise die kürzesten Filme der Welt: eine Femtosekunde ist ein Millionstel von einem Milliardstel einer Sekunde.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Michael Horn von Hoegen, Tel.
0203/379-1438 / 1439, horn-von-hoegen@uni-due.de
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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Beate H. Kostka Universität Duisburg-Essen

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