Semantisches Web: Team des Hasso-Plattner-Instituts gewinnt internationalen Wettbewerb

Das von Prof. Felix Naumann geleitete Team aus zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern und drei Masterstudenten des HPI hatte nach dem Urteil der ISWC-Jury die beste Lösung vorgelegt für den Umgang mit riesigen Mengen automatisch zusammengesuchter semantischer Daten.

Das Semantische Web erweitert das World Wide Web mit dem Ziel, nicht nur bestimmte Begriffe und Zeichenfolgen, sondern auch die Bedeutung von Informationen für Computer verwertbar zu machen. Informationen über Orte, Personen und Dinge können dann durch Rechner miteinander in Beziehung gesetzt werden. Bei solchen Verknüpfungen können neue Zusammenhänge entdeckt werden, die zuvor nicht erkennbar waren.

Zusammen mit Christoph Böhm, Johannes Lorey, Dandy Fenz, Eyk Kny und Matthias Pohl hatte Prof. Naumann, der am HPI das Fachgebiet Informationssysteme leitet, einen Weg aufgezeigt, wie solche Daten in einer für den Internetnutzer bestmöglich geeigneten Weise präsentiert werden können.

Das Potsdamer HPI-Team stellte dazu in Schanghai den Vorschlag vor, die formale Beschreibung von Informationen über Objekte im WWW, so genannte „Ressourcen“, automatisch vorzunehmen. Dabei wird, um das Verständnis beim Nutzer zu erleichtern, auf ein „Vocabulary of Interlinked Data“ zurückgegriffen.

Weil es sich bei dem ISWC-Wettbewerb in China um den komplexen Umgang mit mehr als drei Milliarden Datensätzen so genannter RDF-Tripel handelte, entwickelten die HPI-Spezialisten die entsprechenden Algorithmen für die Aufteilung und Anreicherung der Daten in einer Cloud-Umgebung.

Mehr zur Billion Triples Challenge: http://challenge.semanticweb.org

Kurzprofil Hasso Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang „IT-Systems Engineering“ an – eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit 450 Studenten genutzt wird. Insgesamt gut ein Dutzend Professoren und über 50 weitere Lehrende sind am HPI tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme. Das HPI kam beim jüngsten CHE-Hochschulranking unter die besten vier Informatikstudiengänge im deutschsprachigen Raum, die sich Rang 1 teilen.

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Hans-Joachim Allgaier idw

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