Selbsterneuerung leukämischer Stammzellen soll gehemmt werden

Im Oktober startet die Arbeitsgruppe „Molekulare Hämatologie und Onkologie“ am Universitätsklinikum Münster (UKM) ein Forschungsprojekt, bei dem die Wissenschaftler nach Wegen suchen, um die Selbsterneuerung leukämischer Stammzellen zu blockieren.

Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung fördert das auf die Dauer von zwei Jahren angelegte Forschungsprojekt mit 263.600 Euro.

„Durch diesen Ansatz wollen wir neue Therapiemöglichkeiten für die akute myeloische Leukämie (AML) entwickeln. Ohne die Hilfe der Carreras Leukämie-Stiftung wäre unsere Forschung nicht möglich“, erklärt Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow, der zusammen mit Dr. Lara Tickenbrock die UKM-Arbeitsgruppe leitet. „Gerade die Selbsterneuerung leukämischer Stammzellen ist ein zentrales Problem der AML. Diesen Mechanismus wollen wir stoppen“, so Müller-Tidow. Angesiedelt ist die Arbeitsgruppe in der Medizinischen Klinik A (Hämatologie und Onkologie, Direktor Prof. Dr. Wolfgang Berdel).

Dabei werden die Münsteraner Krebsforscher in zwei Etappen vorgehen: „Zunächst wollen wir systematisch die Gene identifizieren, die die Selbsterneuerung leukämischer Stammzellen steuern. In einem zweiten Schritt suchen wir nach Wegen, wie genau diese Gene gezielt blockiert werden können, und ob sich daraus geeignete therapeutische Ansatzpunkte entwickeln lassen“, beschreibt Dr. Lara Tickenbrock die Arbeit der kommenden zwei Jahre. Dabei werden die Münsteraner Wissenschaftler unter anderem auf ein neu entwickeltes Verfahren zurückgreifen, das sogenannte Gen-Chip-Verfahren.

Die akute myeloische Leukämie ist die häufigste Leukämieform bei Erwachsenen. In Deutschland erkranken jährlich rund 2.500 Menschen. Momentan ist die Grundlage der Behandlung eine intensive Chemotherapie. Die Hemmung der Gene, die nachweislich verantwortlich für die Selbsterneuerung der leukämischen Stammzellen sind, könnte hier in der Zukunft als begleitende und unterstützende Behandlung eingesetzt werden, skizzieren die beiden UKM-Krebsforscher ein mögliches Einsatzfeld. Dabei handele es sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch um reine Grundlagenforschung.

Zur Stiftung:

Der spanische Tenor gründete 1995 die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. – aus Dankbarkeit dafür, dass er selbst seine Leukämie-Erkrankung nach einer Stammzelltransplantation überwunden hat. Die Stiftung förderte bislang über 600 Projekte. Dazu gehören die Förderung von Wissenschaft und Forschung, die Finanzierung von Strukturmaßnahmen, wie zum Beispiel der Bau von Transplantationseinheiten, Tageskliniken oder Rehabilitationszentren, und die Unterstützung von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen. Weitere Informationen und Einblicke in die Projekte gibt es unter www.carreras-stiftung.de.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e. V.
Anne Rein
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Elisabethstraße 23
80796 München
Tel: 089 / 27 29 04 – 40
E-Mail: presse@carreras-stiftung.de
Universitätsklinikum Münster
Stefan Dreising
Pressestelle
Domagkstraße 5
48149 Münster
Tel: 0251 / 83 – 5 74 47
E-Mail: Stefan.Dreising@ukmuenster.de

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Stefan Dreising Universitätsklinikum Münster

Weitere Informationen:

http://www.carreras-stiftung.de

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