Schweben durch Ultraschall: VDE-Sonderpreis im Jugend forscht Finale für Trio der Ricarda-Huch-Schule

Jule Henrika Kuhn, rechts (16), Jule Anna Carolina Stevens, Mitte (17), Anna Linnéa Hölterhoff, links (17)

Mittels Ultraschall bringen sie kleine Gegenstände zum Schweben. Etwas überaus Spektakuläres sei ihnen gelungen, befand die Jury im Finale des 49. Bundeswettbewerbs von „Jugend forscht“ in Künzelsau. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Trio eine kostengünstige, präzise und unkomplizierte Möglichkeit gefunden, den Puls zu messen und den Sauerstoffgehalt im Blut zu bestimmen.

„Schon auf der Rückfahrt vom Finale war uns damals klar, dass wir nochmal teilnehmen“, erklären die jungen Frauen. Diesmal kreierten sie eine akustische Pinzette: „Als Basis dienen spezielle Kristalle, die beim Anlegen einer elektrischen Spannung zu schwingen beginnen und dadurch starke, gebündelte Schallwellen erzeugen“, beschreiben sie ihre Idee.

Den Schallsender konfigurierten die drei Nachwuchsforscherinnen so, dass er Styroporflocken wie mit einer unsichtbaren Pinzette in der Luft halten kann. Ein magisches Phänomen, das allerdings sehr aufwändig war. Bereits nach den Herbstferien begann das Forschungsprojekt. „Wir haben gerade sehr viel Chemieunterricht und interessierten uns besonders dafür“, sagt Jule Henrika Kuhn.    

Die drei Schülerinnen besuchen die 12. Klasse und werden im nächsten Jahr das Abitur machen. „Eine Weiterentwicklung ist durchaus vorstellbar, indem wir Flüssigkeiten schweben lassen“, sagt die junge Forscherin. Sinnvoll sei das Verfahren dort, wo bestimmte Teile zu empfindlich für Berührungen seien, wie etwa in der Platinenfertigung. Ultraschall – also für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbarer Schall – wird heute beispielsweise zum Reinigen von Brillengläsern oder zur Abstandsmessung genutzt. Jule Henrika Kuhn, Jule Anna Caroline Stevens und Anna Linnéa Hölterhoff erweitern mit ihrer Idee das Spektrum.     

Dass die Preisträgerinnen aus dem vergangenen Jahr erneut ins Finale kamen, begeistert die Jury und die Experten des VDE. Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer, VDE-Vorstandsvorsitzender: „Die jungen Frauen sind erstaunlich in ihrem Forschungsinteresse. Es ist toll, dass sie sich erneut an etwas ganz Spektakuläres herangetraut haben und es konzentriert umsetzten.“ Für den VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik mit seinen 36.000 Mitgliedern, davon 1.300 Unternehmen und 8.000 Studierende, einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas, hat die aktive Nachwuchsförderung einen hohen Stellenwert. „Wir vergeben auch auf Landesebene bei Jugend forscht jährlich zahlreiche Sonderpreise“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Jungen Menschen bietet das die Chance frühzeitig Erfolge der eigenen wissenschaftlichen Arbeit zu erleben.     

209 Jugendliche mit insgesamt 114 Projekten qualifizierten sich für das Finale von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb. Teilgenommen hatten bei „Jugend forscht“ insgesamt über 12.000 Jugendliche. Anlässlich der Preisverleihung sagte Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung und zugleich Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Jugend forscht e. V.: „Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist der Wettbewerb ein Schlüsselerlebnis und die erste wichtige Weichenstellung für eine spätere Karriere in der Wissenschaft.“ Auch für die jungen Frauen aus Kiel ist „Jugend forscht“ ein Wettbewerb mit Zukunftspotential. Sie wollen auf jeden Fall weitermachen und ihr Erfolg gibt ihnen Recht. „Vielleicht sind wir nächste Jahr wieder dabei“, stellt Jule Henrika Kuhn fest. Der VDE wird das Engagement aktiv unterstützen: „Unsere Preisträger werden auch immer  zu Präsentationen auf Messen und Kongressen eingeladen, damit sie ihre Ideen der Öffentlichkeit präsentieren können“, sagt Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer, VDE-Vorstandsvorsitzender.    

Über eine Veröffentlichung freuen wir uns sehr, noch mehr aber die jungen Damen aus Kiel! Mal gucken, welches Projekt sie im nächsten Jahr einreichen.     

Melanie Unseld  

Pressesprecherin    

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