Satellitennavigation sichert wertvolle und gefährliche Güter

Die Kombination macht’s: Die Afusoft Kommunikationstechnik GmbH aus Remchingen verknüpft die Signale von Satellitennavigation, Mobilfunk und Funketiketten zu einem dichten Überwachungsnetz für Lager und Transporte. Das System schützt wertvolle Frachtstücke und gefährliche Güter vor Diebstahl und vermeidet falsches Beladen. Für die bereits zum Patent angemeldete Idee erhielt das in Nordbaden ansässige Unternehmen den baden-württembergischen Regionalpreis im internationalen Satellitennavigationswettbewerb. Die bayerische Landesregierung überreichte die Auszeichnung heute im Rahmen der Münchner Messe SYSTEMS an Afusoft-Geschäftsführer Erich H. Franke.

Herkömmliche Sicherungs- und Warenwirtschaftssysteme auf RFID-Basis registrieren lediglich, dass die mit einem Funketikett versehene Ware ein Lesegerät passiert. Nutzen Diebe Schlupflöcher oder brechen ein, bleibt der Verlust erst einmal unbemerkt. Buchungsfehler durch das Personal lösen aufwändige Suchaktionen aus. Satellitennavigationssysteme bestimmen dagegen die jeweils aktuelle Position von Transportfahrzeugen oder Containern, an der sich aber nicht zwingend die gestohlene oder falsch zusammengestellte Ladung befinden muss. Einzelne Mobilfunknetze schließlich weisen immer noch Lücken auf: Der Handy-Alarm eines elektronischen Sicherungssystems an einem Lastwagen oder Zug verhallt im Funkloch. Im neuartigen System von Afusoft ergänzen sich Transponder mit kurzer Funkreichweite, Mobilfunk und Satellitennavigation, die Schwächen der einzelnen Komponenten heben sich so auf.

Das Prinzip fußt auf einem Sender, der in einem abgeschlossenen Lager- oder Laderaum in frei programmierbaren Abständen die Anwesenheit und Lage einzelner Posten abfragt. Dazu hat Afusoft neuartige Transponder entwickelt, die sich praktisch parallel auslesen lassen. Die Sendeeinheit verbucht selbständig, wenn entsprechend markierte Waren hinzukommen oder weggenommen werden und führt so eine zu jedem beliebigen Zeitpunkt aktuelle Bestandsliste. Änderungen im Bestand meldet das System gleichzeitig über verschiedene Mobilfunknetze sowie den geplanten Kommunikationskanal des Satellitennavigationssystems Galileo.

Durch mehrfache Verschlüsselung gesichert, lassen sich die Statusnachrichten bequem über das Internet abfragen oder auch auf ein Handy weiterleiten. Landet ein Paket beispielsweise im falschen Container, der aber ebenfalls mit dem System ausgestattet ist, meldet sich der Irrläufer von selbst und findet sich dank Satellitennavigation rechtzeitig, bevor der Lastwagen zum Überseehafen fährt.

Neben hoher Zuverlässigkeit und steter Aktualität sehen die Erfinder auch handfeste Kostenvorteile: Der bessere Schutz amortisiert sich mittelfristig über niedrigere Versicherungsprämien. Ein geringeres Risiko, hochwertige Unikate oder Prototypen zu verlieren oder dass Gefahrgut in die falschen Hände gerät, lohnt ohnehin die verhältnismäßig moderate Investition. Afusoft will das neue System bis zum Frühjahr 2009 zur Marktreife bringen. Das Unternehmen, das erst kürzlich in neue Geschäftsräume umgezogen ist, greift dabei auf eine Reihe bereits bestehender eigener Anwendungen auf der Basis von Satellitennavigation zurück. So stammt neuerdings das einheitliche Flottenmanagement der Winterdienste in Hessen von Afusoft.

Kontakt:
AFUSOFT Kommunikationstechnik GmbH
Königsbacher Str. 51 · 75196 Remchingen
Geschäftsführer: Dipl-Ing Erich H. Franke
Telefon (07232) 3172- 0 · Fax (7232)-3172-29
erich.franke@afusoft.com
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European Satellite Navigation Competition in Baden-Württemberg
c/o IHK Reutlingen · Hindenburgstraße 54 · 72762 Reutlingen
Ansprechpartner: Dr. Stefan Engelhard
Telefon (07121) 2 01- 119 · Fax (07121) 201- 4119
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