RWTH forscht für besseres Leben mit moderner Technik

Die RWTH-Wissenschaftler Yves-Simon Gloy, Institut für Textiltechnik, und Alexander Mertens, Institut für Arbeitswissenschaft, sind Gewinner im Wettbewerb „Interdisziplinärer Kompetenzaufbau – Mensch-Technik-Interaktion für den demografischen Wandel“. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte diesen für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden ausgeschrieben.

Gloy sowie Mertens können nun mit Fördermitteln des BMBF für die nächsten fünf Jahre jeweils eine eigene universitäre Nachwuchsgruppe aufbauen. Voraussetzung ist, dass die Wissenschaftler interdisziplinär arbeiten und die alternde Gesellschaft thematisch im Mittelpunkt steht. Die Forschungsgruppe von Dr.-Ing. Yves-Simon Gloy, Adjunct Professor der Clemson University in South Carolina, arbeitet zum Thema „Neue soziotechnische Systeme in der Textilbranche (SozioTex)“.

Das BMBF finanziert diese Forschung mit 2,5 Millionen Euro. Dr.-Ing. Dr.rer.medic. Dipl.-Inform. Ale-xander Mertens und seine Kollegen entwickeln Lösungen für eine „Alters- und alternsgerechte Mensch-Technik-Interaktion mit telemedizinischen Systemen und Dienstleistungen (TECH4AGE)“. Sie erhalten 2,63 Millionen Euro Förderung durch das BMBF.

Die acht Gewinner des Wettbewerbs trafen sich am 15. Januar zur Auftaktveranstal-tung in Berlin. Bundesministerin Johanna Wanka überreichte dort die Zuwendungsurkunden.

Neue soziotechnische Systeme in der Textilbranche (SozioTex)

In der Textilbranche führt die Interaktion mit „intelligenten“ Systemen an Maschinen und die zunehmende Automation für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Veränderungen in vielen Bereichen. Die Arbeitsinhalte werden komplexer, erweiterte und veränderte Kompetenzen werden notwendig. Gleichzeitig hat die Zahl der Arbeitnehmer über 60 Jahren sehr stark zugenommen. Dieses Zusammenspiel zwischen sozialen und technischen Innovationen wird die Arbeitsgruppe „SozioTex“ unter Leitung von Yves-Simon Gloy aus ingenieur- und gesellschaftswissenschaftlicher Perspektive betrachten. In Kooperation mit Industrie- und Forschungspartnern wird an Hand von Demonstratoren die Adaption von vorhandenen Industrie-4.0-Lösungen in die Textiltechnik überprüft. Zudem will man die Auswirkungen auf die Belegschaft ermitteln, die Anschlussfähigkeit der Unternehmen testen und Handlungsempfehlungen aus best practice-Beispielen ableiten.

Alters- und alternsgerechte Mensch-Technik-Interaktion mit telemedizinischen Systemen und Dienstleistungen (TECH4AGE)

Die Nachwuchsgruppe TECH4AGE unter Leitung von Alexander Mertens entwickelt zielgruppenspezifische Benutzungsschnittstellen für telemedizinische Systeme und Dienstleistungen. Diese sollen eingesetzt werden, damit ältere Menschen trotz altersbedingter Erkrankungen und Behinderungen möglichst lange selbstbestimmt und unabhängig in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung leben können. Die gesundheitliche Versorgung kann – gerade im ländlichen Raum – durch telemedizinische Systeme vereinfacht und patientenindividuell realisiert werden. Ingenieure, Informatiker, Psychologen und Mediziner wollen jetzt ge-meinsam altersbedingte Barrieren für eine effektive Mensch-Technik-Interaktion identifizieren und anwendungsorientierte Lösungen zu deren Beseitigung entwickeln. Ziel sind telemedizinische Produkte mit hohem Mehrwert für die älteren Patienten, um die Akzeptanz und die therapiekonforme Benutzung nachhaltig sicherzustellen.

Weitere Informationen erhalten Sie bei

Dr. Ing. Yves-Simon Gloy
Institut für Textiltechnik
Telefon 0241/8023470
E-Mail Yves.gloy@ita.rwth-aachen.de

Dr.-Ing. Dr.rer.medic. Dipl.-Inform. Alexander Mertens
Institut für Arbeitswissenschaft
Telefon 0241/8099494
E-Mail a.mertens@iaw.rwth-aachen.de
http://www.tech4age.de/

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Thomas von Salzen idw - Informationsdienst Wissenschaft

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