Roboter Jenny belegt den dritten Platz bei den RoboCup GermanOpen

Zum ersten Mal überhaupt wurde bei diesem Wettbewerb mit Jenny gezeigt, dass ein Roboter auch eine wortlose Aufforderung versteht: Der Roboter übergab eine von ihm gehaltene Flasche einem Menschen, als dieser leicht daran zog.

An der RoboCup@Home-Liga nehmen Roboter teil, die zukünftig einmal Dienstleistungen in häuslichen Umgebungen sowie im Service-Bereich erbringen sollen. Die Roboter müssen sich dazu in alltäglichen Umgebungen selbständig zurechtfinden und sicher navigieren können. Das Finden und Lokalisieren von Objekten und ihre sichere Handhabung sind weitere wichtige Fähigkeiten. Großen Raum nimmt die Interaktion der Roboter mit dem Menschen ein, sei es durch Kommunikation über gesprochene Sprache, über Gesten und Mimik bis hin zur Erkennung emotionaler Zustände des Benutzers wie Freude, Ärger oder Erstaunen.

Roboter Jenny hat großes Potenzial
Das Team b-it-bots der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg arbeitet erst seit kurzem mit einem neuen, sehr leistungsfähigen Roboter, der vom Fraunhofer IPA in Stuttgart hergestellt und nach Anforderungen des b-it-bots-Teams gemeinsam konfiguriert und mit einem KUKA-Leichtbauarm sowie einer Reihe leistungsfähiger Sensoren und Kameras erweitert wurde. Vorhandene Module des Vorgängerroboters Johnny wurden auf die neue Plattform (Jenny) portiert und etliche neue Module sowie Ergebnisse studentischer Arbeiten integriert. So kann Jenny neuerdings Geräuschquellen orten und sich der Quelle zuwenden. Und sie versteht, dass sie Dinge hergeben muss, wenn jemand daran zieht.

Wegen der kurzen Vorbereitungszeit hatten sich die b-it-bots auf einige Tests konzentriert, bei denen Jenny besonders brillieren kann. Deshalb rangierte das Team vor dem Finale nur dem vierten Platz, mit rund 30 Prozent weniger Punkten als die Tabellenführer.

In einer atemberaubenden Aufholjagd gelang den b-it-bots eine so überzeugende Abschlussdemonstration, dass der zweite Platz nur um Haaresbreite verfehlt wurde: Jenny hatte auf externen Zuruf durch ihren Besitzer selbstständig festgestellt, ob die Flaschen, die es aufzuräumen galt, voll, halbvoll oder leer waren.

Die b-it-bots werden sich nun in den nächsten Wochen auf die Weltmeisterschaft vorbereiten, die Anfang Juli in Istanbul in der Türkei stattfinden wird.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Paul G. Plöger
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Fachbereich Informatik Tel. 02241/865-292
E-Mail: paul.ploeger@h-brs.de
Prof. Dr. Gerhard K. Kraetzschmar
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Fachbereich Informatik Tel. 02241/865-293
E-Mail: gerhard.kraetzschmar@h-brs.de

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Eva Tritschler idw

Weitere Informationen:

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