Rashid Sunyaev erhält Kyoto Preis 2011

Der Kyoto-Preis ist der wichtigste Wissenschaftspreis in Japan und wurde durch die Inamori-Stiftung begründet und wurde nach Kyoto benannt, einer Stadt die für ihre Geschichte und ihre große kulturelle und wissenschaftliche Tradition bekannt ist.

Unter den bisherigen Preisträgern befinden sich die weltbekannten Astronomen Jan Oort, Chushiro Hayashi und Eugene Parker, sowie bedeutende Mathematiker und Geophysiker, Biologen, Materialwissenschaftler, Philosophen und bekannte Vertreter der Künste.

Die offizielle Begründung hält fest, dass „seine theoretischen Studien weitreichenden Einfluss auf die moderne beobachtende Kosmologie ausgeübt haben, und heute dabei helfen die Ausdehnung des Universums zu erforschen. In seinen Studien beschreibt er den Einfluss akustischer Schwingungen im frühen Universum auf Temperaturschwankungen der kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung und deren Zerstreuung durch heiße Elektronen in Galaxienhaufen. Darüber hinaus hat Dr. Sunyaev durch seine theoretischen Forschungen zur Akkretion von Materie zu hochdichten Himmelskörpern und den damit verbundenen Energiefreisetzungsmechanismen bedeutende Beiträge zur Hochenergieastronomie geleistet. In diesem Bereich hat er die Leitung internationaler Beobachtungsprojekte übernommen.“

Bereits in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren begannen Rashid Sunyaev und Yakov Zeldovich ihre Arbeiten zu akustischen Oszillationen und den Verzerrungen des kosmischen Mikrowellenhintergrundes durch Galaxienhaufen. Seitdem entwickelten sich ihre Ideen von rein theoretischen Modellen zu äußerst leistungsfähigen Werkzeugen in der modernen, beobachtenden Kosmologie.

Zusammen mit Dr. Rashid Sunyaev erhalten auch Dr. John Werner Cahn den Kyoto-Preis in der Kategorie „Hochtechnologie“ und Tamasaburo Bando V in der Kategorie „Kunst und Philosophie“. Die feierliche Verleihung wird am 10. November in Kyoto im „internationalen Kyoto Konferenzzentrum“ stattfinden. Dabei wird jeder Preisträger eine Urkunde, eine Kyoto-Preis Goldmedaille sowie ein Preisgeld von 50 Millionen Yen (etwa 430.000 Euro) erhalten.

Dr. Hannelore Hämmerle
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