"eMil" bringt das Racing Team der Westsächsischen Hochschule Zwickau auf Platz 8 der Weltrangliste

eMil 2012 in Italien.<br>Foto: WHZ/Racing Team<br>

In Zwickau liegen die Wurzeln für die Erfolgsgeschichte des sächsischen Automobilbaus. Eine Erfolgsgeschichte schreibt auch ein studentisches Team von knapp 60 jungen Leuten, die unter dem Leitspruch „Innovation meets tradition“ unentgeltlich in einem einzigartigen Motorsportprojekt arbeiten:

Jedes Jahr im August treffen sich mehr als 90 Teams von allen Kontinenten am Hockenheimring und präsentieren ihre Fahrzeuge bei der „Formula Student Germany“. Dieser Wettbewerb stammt aus den USA und findet seit 2006 auch in Deutschland rege Beteiligung. Aber auch in vielen anderen europäischen Staaten sowie in ferneren Ländern wie Japan, Kanada oder China treten die Teams unterschiedlichster Hochschulen gegeneinander an. Dabei gewinnt nicht unbedingt der schnellste Formelwagen, sondern der beste Mix aus Effizienz, Fahreigenschaften, Design und den wirtschaftlichen Rahmenfaktoren.

„Das wird alles nur von Studenten gebaut? – das ist die typische Frage, die wir immer wieder gestellt bekommen. Die Antwort, dass ein solches Fahrzeug in nur neun Monaten von etwa 50 Studenten komplett selbstständig konstruiert, entwickelt und aufgebaut wird, ruft meist großes Staunen hervor“ sagt Anna-Franziska Zapf, Projektleiterin des Teams. Wenn die Fahrzeuge dann in unter 4 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen, ist die Begeisterung aller Beteiligten spürbar. Das steckt auch andere an: das Projekt kann sich auf breite Unterstützung durch die großen deutschen Automobilhersteller und Zulieferer verlassen – und in jeder Saison werden neue „Fans“ dazu gewonnen.

Geschichte
Im Jahr 2007 nahmen die jungen Zwickauer zum ersten Mal am Formula-Student-Wettbewerb teil und sammelten erste Erfahrungen im Rennsport. Durch konstante Weiterentwicklungen und unzählige Stunden Konstruktionsarbeit konnte das WHZ Racing Team mit dem Schwan auf der Brust in den darauffolgenden Jahren stetig bessere Leistungen erzielen. Somit waren dann auch Spezialpreise und Podiumsplätze in den Einzelwertungen keine Seltenheit mehr. „Zwischen großen Namen wie München, Zürich oder Stuttgart ist die Hochschule Zwickau ein anerkannter Konkurrent“, so Anna-Franziska Zapf – und der schaffte es bereits in die Top Ten der Weltrangliste. Seit 2010 gibt es aber nicht mehr nur Fahrzeuge, die mit Verbrennungsmotoren angetrieben werden: Von diesem Zeitpunkt an wurden auch in der Werkstatt des Zwickauer Campus Elektrofahrzeuge entwickelt. Dabei schrammte man gleich in der ersten Saison zum wichtigsten Event in Hockenheim knapp am Treppchen vorbei.
2012 – Platz 8!
Basierend auf den Erfahrungen, Enttäuschungen und Erkenntnissen in den Jahren 2010 und 2011 sollte in der nächsten Saison der große Coup gelingen. Nachdem mit dem 2. Platz unter den Elektrorennern in Silverstone bereits sichtbar wurde, zu welchen Leistungen das Fahrzeug, der FP612e „eMil“, fähig ist, folgte zum Event in Deutschland ein kleiner Rückschlag. Umso motivierter reisten die Studenten aus Zwickau nach Italien und brillierten sowohl in den statischen als auch den dynamischen Disziplinen. Der verdiente Erfolg äußerte sich dann in dem Gesamtsieg des Events.

Durch diese konstante Weiterentwicklung hat es das WHZ Racing Team mittlerweile auf Platz 8 von 63 Teams der Weltrangliste geschafft. Mit Beachtung der direkten Konkurrenten und deren Größe sowie Bekanntheitsgrad ist diese Leistung umso höher zu werten.

Es geht weiter… Ausblick
Doch die Studierenden ruhen sich nicht auf ihren Erfolgen aus. Schon seit einigen Wochen laufen die Konstruktions- und Auslegungsarbeiten auf Hochtouren, und die Telefone klingeln am laufenden Band. Mit der Verbundenheit zum Standort und dem Blick auf innovative Technik der Zukunft sind sich die Zwickauer sicher, dass der Blick auf jeden Fall in Richtung der vorderen Plätze geht.

Media Contact

Franka Platz idw

Weitere Informationen:

http://www.whz-racingteam.de/

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