Qualifikation für eine nachhaltige Verpflegung von Großgruppen – DBU gibt 300.000 Euro

Bei der Verpflegung von Großgruppen kommt es auf eine angemessene Mengenplanung und auf möglichst nachhaltige Produkte an.

Sommerzeit ist Urlaubs- und Ausflugszeit. Viele Verbände und Vereine bieten gerade jetzt Freizeiten und mehrtägige Veranstaltungen an. „Neben dem Ort und Programm muss auch die Verpflegung geplant sein – vor allem bei Großgruppen. Denn werden Rationen falsch kalkuliert, landet ein Teil des Essens statt im Magen oft in der Tonne. Hinzu kommt, dass beim Einkauf noch zu wenig auf regionale oder saisonale Produkte geachtet wird“, sagt Dr. Alexander Bittner von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Deshalb fördert die DBU ein Bildungs- und Qualifizierungsprogramm der Hochschule Pforzheim für Jugendverbände, das sich mit nachhaltigem Konsumverhalten befasst. Neben einer Schulung, für die Arbeitskreise und ergänzende Online-Module vorgesehen sind, soll ein Internetportal für den Austausch zwischen Jugendverbänden und Handel zur nachhaltigen Verpflegung und Beschaffung erprobt und eingeführt werden. Die DBU unterstützt das Projekt mit rund 300.000 Euro und ihrem Expertenwissen.

Immer häufiger zielten die Programme und Maßnahmen der kirchlichen Akteure auf Fragen eines nachhaltigen Lebensstils und umweltethische Themen, so Bittner. Deshalb liege es nahe, auch bei Ferienfreizeiten, Jugendzeltlagern und Jugendfestivals auf Nachhaltigkeit zu setzen. Eine wichtige Rolle spiele dabei die Verpflegung.

Die Lebensmittel würden meist von ehrenamtlichen Mitarbeitern der Jugendverbände gekauft und verarbeitet. Da sie häufig keine Erfahrungen mit der Verpflegung von Großgruppen hätten, achteten sie bislang zu wenig auf angemessene Mengenplanungen und auf möglichst nachhaltige Produkte. Statt regionaler und Bio-Lebensmittel würden meist konventionelle Produkte konsumiert und Mengen nicht angemessen abgeschätzt – vieles lande im Müll.

„Um die Entscheider über die Verpflegung bei Ausflügen für ein nachhaltiges Konsumverhalten zu sensibilisieren und zu qualifizieren, konzipieren wir gemeinsam mit der CVJM-Hochschule Kassel Arbeitskreise zur Schulung Ehrenamtlicher und ergänzende Online-Module“, erläutert Prof. Jörg Woidasky von der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim.

Neben rechtlichen Anforderungen würden die Teilnehmer auch praxisbezogen geschult. Dazu gehörten eine optimale Mengenplanung, finanzielle Spielräume beim Gestalten einer nachhaltigen Verpflegung und das Integrieren von Aspekten der Nachhaltigkeit in die inhaltlichen Programme, Aktivitäten und Maßnahmen.

Beim Gestalten von Jugendfreizeiten sollten die Ehrenamtlichen durch ein Internetportal entlastet werden, indem die Bestell- und Lieferprozesse, Kosten- und Mengenkalkulationen sowie Rezepte direkt online verfügbar sind und so die Vorbereitungs- und Beschaffungszeiten stark verkürzen. „Die Plattform soll die Ehrenamtlichen unterstützen und das Kochen bei Freizeiten attraktiver machen.

Hinzu kommt, dass insgesamt das Verständnis für Nachhaltigkeit vertieft und das Beschaffen von Lebensmitteln – insbesondere von möglichst regional erzeugten Bio- und fair gehandelten Produkten – erleichtert wird. Wir sehen zum Beispiel eine Option zur Online-Bestellung und Warenlieferung vor“, so Woidasky. Das Portal werde langfristig von einem unabhängigen Anbieter betreut. „Das Projekt soll durch die Zusammenarbeit von Hochschulen, Jugendverbänden und regionalen Anbietern von Bio-Lebensmitteln auch weitere Jugendverbände zu einer Teilnahme inspirieren“, ergänzt Bittner.

An dem Projekt beteiligt sind der Lebensmittel-Versandhändler Amorebio aus Ubstadt-Weiher, der Gesamtverband des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) in Deutschland aus Kassel, die CVJM-Hochschule aus Kassel, der CVJM Karlsruhe, das Evangelische Jugendwerk Württemberg aus Stuttgart, die Evangelische Jugend in der Pfalz aus Kaiserslautern und das Büro für Umwelt und Energie der Evangelischen Landeskirche in Baden aus Karlsruhe. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass die teilnehmenden Verbände den Anteil einer nachhaltigen Gemeinschaftsverpflegung um mindestens zehn Prozent steigern“, so Woidasky.

https://www.dbu.de/123artikel35588_335.html

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Franz-Georg Elpers DBU Presseabteilung

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