Professor hilft Meister: Hochschule Niederrhein erhält Technologie-Transfer-Preis

Nahezu jeder Handwerker kennt das Problem – ein neuer Bodenbelag soll verlegt werden. Doch wie gelingt ein glatter Untergrund? Diese Frage hat Dipl.-Ing. Karl-Heinz Müller, Inhaber der Mönchengladbacher Firma innenausbau Müller GmbH, jahrelang nicht mehr losgelassen.

Nahezu jeden Tag waren die Mitarbeiter seiner Firma mit der mühevollen Arbeit des Verlegens von Trockenestrich beschäftigt. Mühsam, auf Knien liegend – und am Ende blieben trotzdem Unebenheiten, die den späteren Bodenbelag wackeln ließen.

Müller suchte Rat bei der Handwerkskammer Düsseldorf, die den Kontakt zur Hochschule Niederrhein vermittelte. Genauer: zu Professor Dr.-Ing. Burkhard Bischoff-Beiermann. Der Experte für technische Mechanik sollte helfen, die Idee in die Praxis umzusetzen. „Wir haben das Thema im Rahmen einer der ersten Projektarbeiten in unserem Fachbereich behandelt. Daraus sind dann Ideen erwachsen, die wir weiter verfolgt haben“, erinnert sich Bischoff-Beiermann an die ersten Schritte. Im weiteren Verlauf des Projekts mussten neue Hürden gemeistert werden. Besonderes Augenmerk wurde auf die Abstimmung zwischen dem Signal des Lasergeräts und dem Sensor des estrobot gelegt.

Das Signal des Lasers gibt die Höhenvorgabe für den Estrich vor, der Sensor bestimmt daraufhin über einen Stellmotor die Höhe des Abziehschwertes. Doch auch für diese Anforderung wurde eine Lösung gefunden. Dabei zeichnete sich Diplom-Ingenieur und Bachelor of Engineering Tobias Poppe als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule aus. „Die Kommunikation muss in Zehntelsekundenzeiträumen stattfinden“, erklärt Poppe.

Nach insgesamt dreijähriger Entwicklungszeit ist das Gerät nun ausgereift und wird ab Oktober im Fachhandel vertrieben. Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Als bundesweiter Technologie-Transfer-Preis des deutschen Handwerks prämiert der Seifriz-Preis jedes Jahr erfolgreiche Kooperationen zwischen Handwerk und Wissenschaft. Unter dem Motto „Meister sucht Professor“ werden innovative Produkte und Leistungen, die durch Zusammenarbeit von Wissenschaft und Handwerk zur Marktreife gebracht wurden, mit Preisgeldern von insgesamt 25.000 Euro belohnt. Die Kooperation kann sich dabei sowohl auf die Entwicklung von Produkten und Verfahren als auch auf Dienstleistungen oder die Einführung neuer Formen der betrieblichen Organisation beziehen.

Weitere Informationen erteilt Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822 3610; Email: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

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Dr. Christian Sonntag idw

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