Nachhaltiges Wohnen auf 29 qm Grundstücksfläche

Das Minimum Impact House gehört zu den Gewinnern des Wettbewerbs Effizienzhaus 2009, der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) ausgelobt wurde.

Es wurde am 29. Juni 2009 in der Kategorie Neubau Ein- und Zweifamilienhäuser ausgezeichnet. Das Minimum Impact House ist ein gemeinsames Forschungsprojekt des Frankfurter Architekturbüros Drexler Guinand Jauslin Architekten und des Fachgebiets Entwerfen und Energieeffizientes Bauen der TU Darmstadt von Prof. Manfred Hegger.

Das fünfgeschossige Wohn- und Geschäftshaus wurde in Frankfurt-Sachsenhausen in der Walter-Kolb-Straße 22 errichtet. Als Prototyp für nachhaltiges Bauen nutzt das Gebäude eine innerstädtischer Restfläche von 29 qm Grundstückfläche für eine Nutzfläche von insgesamt 145 qm.

Die Architekten von Drexler Guinand Jauslin Architekten und der TU Darmstadt haben in ihrem gemeinsamen Projekt eine umfassende Untersuchung zum nachhaltigen Bauen gesucht und eine überzeugende Umsetzung entwickelt. Ergebnis ist das „Minihaus“ als Prototyp für nachhaltigen Wohnungsbau in der Stadt. Ihr Projekt zeigt: Nachhaltigkeit und Ökologie erfordern eine ganzheitliche Optimierung des Bauens, die bereits in den frühen Planungsphasen ansetzt. Deshalb haben die Architekten in der Untersuchung die Herstellung des Gebäudes, dessen Betrieb und Standortfaktoren wie Infrastruktur, Urbanität und Mobilität (induzierter Verkehr) zusammen betrachtet.

Dabei stellte sich heraus, dass eine innerstädtische Nachverdichtung eine ganze Reihe ökologischer Vorteile hat. Zersiedlung der Landschaft wird verhindert, der Verkehr verringert, die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur intensiviert und das soziale Gefüge in der Stadt gestärkt. Zur Erschließung der innerstädtischen Nischen ist die Entwicklung neuer Bautypologien und Baukonstruktionen für die Schaffung von nachhaltigem Wohnraum in der Stadt nötig.

Ziel des Projektes war es auch, einen neuen Ausdruck für das nachhaltige Bauen zu finden, der dem urbanen Standort der Nachverdichtung angemessen und zeitgemäß ist. Die Architekten halten es für dringend notwendig, eine Imageaufwertung des nachhaltigen und ökologischen Bauens, die über die aktuelle Diskussion um Energiekosten und Klimawandel hinausgeht, und aus der Nachhaltigkeit architektonische und städtebauliche Qualitäten zu entwickeln. Das Minihaus ist ein Schritt in Richtung eines neuen Ausdrucks nachhaltiger und ökologischer Architektur.

Das Minihaus wurde mittlerweile bereits mehrfach ausgezeichnet: Vom Land Hessen und der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen erhielt das Gebäude im Jahr 2008 eine besondere Anerkennung für „Vorbildliche Bauten im Lande Hessen.“ Für die beispielhafte Verwendung von Holz erhielt das Minihaus im gleichen Jahr eine Anerkennung des Holzbaupreises Hessens.

Media Contact

Jörg Feuck idw

Weitere Informationen:

http://www.dgj.ch/press/dgj071

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