Mittler zwischen Wissenschaft und Wirtschaft

Prof. Dr. Peter Gruss<br>Bild: Max-Planck-Gesellschaft

Der Bundespräsident würdigt mit der Auszeichnung ausdrücklich die Verdienste von Peter Gruss an der Spitze der Max-Planck-Gesellschaft. „Dass die Gesellschaft nach internationalen Rankings zu den führenden Forschungseinrichtungen in der Welt zählt und sich mit Institutionen wie Stanford, Harvard und dem Massachusetts Institute of Technology messen kann, ist ihm mit zu verdanken“, heißt es in der Begründung.

Zudem wird das Engagement des Präsidenten als Mittler zwischen Wissenschaft und Wirtschaft hervorgehoben: „Peter Gruss fördert die Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in wirtschaftlich nutzbare Produkte, und setzt sich für die Schaffung adäquater Rahmenbedingungen für Wissenschaft und Forschung ein“. Auch als Mitglied zahlreicher Ausschüsse und Kuratorien trage er zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes Deutschland bei.

Seit 2002 ist der Molekularbiologe Peter Gruss Präsident der Max-Planck-Gesellschaft. Zuvor leitete er als Direktor am Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie die Abteilung für molekulare Zellbiologie und leistete dort Pionierarbeit in der Erforschung der molekularen Mechanismen der Wirbeltierentwicklung. Es gelang ihm unter anderem jene Gene zu charakterisieren, die zur Regelung des Blutzuckerspiegels erforderlich sind.

Seine Forschungsleistungen wurden 1994 mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und 1995 mit dem Luis-Jeantet-Preis für Medizin gewürdigt. Für die anwendungsorientierte Umsetzung von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung erhielt Peter Gruss gemeinsam mit seinem Kollegen Herbert Jäckle im Jahr 1999 den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten.

Seit seinem Amtsantritt als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft 2002 treibt Peter Gruss die Aktivitäten der Gesellschaft im nationalen wie im internationalen Bereich wesentlich voran. So hat er beispielsweise im Inland die Zusammenarbeit mit den Universitäten weiter gestärkt, und es ist ihm gelungen, Mittel privater Mäzene für die Forschungsarbeiten zu gewinnen.

Zugleich intensiviert Gruss das Engagement der Max-Planck-Gesellschaft im Ausland, um auch das wissenschaftliche Potenzial internationaler Standorte für die deutsche Forschung zu erschließen. Für seine Bemühungen, die Beziehungen zu China zu fördern, zeichnete ihn die Chinesische Regierung 2008 mit dem „National Award for International Cooperation in Science and Technology of China“ aus, dem höchsten an Ausländer verliehenen Wissenschaftspreis Chinas.

Neben Peter Gruss wird noch eine weiterer Max-Planck-Wissenschaftler am 5. Oktober mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet: Svante Pääbo, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, gilt als Begründer der Paläogenetik, der jungen Forschungsdisziplin, die sich mit der Analyse genetischer Proben aus Fossilien und prähistorischen Funden befasst. 1990 kam er nach Deutschland und arbeitete zunächst an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Seit 1997 leitet er die Abteilung für „Evolutionäre Genetik“ am Leipziger Max-Planck-Institut.Durch Vergleiche der DNA-Sequenzen von Menschen, Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans und Neandertalern erforscht er, welche gentechnischen Veränderungen in der Evolutionsgeschichte den modernen Menschen ausmachen. Der hoch ausgezeichnete und weltweit führende Genforscher wurde in diesem Jahr als neues Mitglied in den Orden Pour le mérite aufgenommen.

Weitere Informationen erhalten Sie von:
Dr. Felicitas von Aretin, Pressesprecherin
Max-Planck-Gesellschaft
Tel.: +49 89 2108-1227
E-Mail: aretin@gv.mpg.de

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