Mikropartikel zeigen Herz-Kreislauf-Risiko

V. l. n. r.: Prof. Dr. Dr. h.c. U. Fölsch, DGIM; Prof. Dr. M. P. Manns, DGIM; Dr. J. und U. Breunig, Stifter; Dr. F. Jansen, Uniklinikum Bonn; M. Vestweber, Prof. Dr. T. Meinertz, Dt. Herzstiftung Foto: DGIM

Die koronare Herzerkrankung (KHK) ist weiterhin die häufigste Todesursache. Sie entsteht dadurch, dass sich Herzkranzgefäße in einem langen schleichenden Prozess verengen, so dass die Durchblutung des Herzens behindert wird.

Allein in Deutschland sind etwa 2,34 Mio. Frauen und 3,16 Mio. Männer von einer KHK betroffen. Im Kampf gegen die Sterblichkeit durch die KHK ist die Erforschung neuer Therapieansätze von großer Bedeutung.

Deshalb hat die Deutsche Herzstiftung gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) erstmalig den Uta und Jürgen Breunig-Forschungspreis, dotiert mit 5.000 Euro, ausgeschrieben. Ausgezeichnet wird eine wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der koronaren Herzkrankheit. 

Dr. med. Felix Jansen, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universitätsklinikum Bonn, erhielt den Preis auf dem 120. Internistenkongress der DGIM in Wiesbaden für seine Arbeit „High expression of circulating microparticles-incorporated microRNA-126 is associated with reduced cardiovascular events in patients with coronary artery disease and promotes vascular regeneration in a SPRED1-dependent mechanism”.

„Die Erkenntnisse dieser Forschungsarbeit können für eine bessere langfristige Prognose des Herz-Kreislauf-Risikos von Patienten mit KHK und für die Therapie dieser Erkrankung von großer Bedeutung sein. Dem Stifterehepaar Breunig gebührt für den Forschungspreis großer Dank“, hob Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, bei der Preisübergabe hervor.

Studien zufolge sind microRNAs (miRs) – diese sind Kleinstbestandteile von Genen – wichtig für die Regulierung von verschiedenen krankhaften Vorgängen im Herz-Kreislauf-System des Menschen. Diese miRs sind zum einen stabile Biomarker im Blutplasma, zum anderen regulieren sie biologische Vorgänge.

„Dies bietet großes Potential zur Verbesserung der Diagnose und Therapie der KHK. Während jedoch der diagnostische Nutzen zirkulierender miRs bei KHK-Patienten zunehmend besser verstanden wird, ist die langfristige prognostische Aussagekraft bisher kaum untersucht“, erläutert Preisträger Dr. Jansen.

Der Forscher und seine Kollegen konnten in Untersuchungen zeigen, dass Patienten, die ein gesteigertes Vorkommen von miR-126 in Mikropartikeln, die im Blutplasma zirkulieren, aufweisen, deutlich weniger von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen sind.

Dr. Jansen und sein Team folgern aus den Ergebnissen ihrer Untersuchung, dass miR-126 in Mikropartikeln im Endothel (Gefäßinnenhaut) eine wichtige Rolle bei der Regeneration des Endothels spielen und dadurch für die Therapie der KHK von Bedeutung sein könnten. In weiteren Untersuchungen sollen diese Erkenntnisse weiterverfolgt werden.

15/2014
Informationen:
Deutsche Herzstiftung e.V.
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Fax: 069/955128-345
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