Magnetische Resonanzspektroskopie – Erstmals Auszeichnung mit der Felix-Bloch-Vorlesung

Mit der zu Ehren Felix Blochs dieses Jahr das erste Mal ausgeschriebenen Felix-Bloch-Vorlesung zeichnet die GDCh-Fachgruppe Magnetische Resonanzspektroskopie hervorragende Nachwuchswissenschaftler des Fachgebietes aus. Der Preisträger Dr. Rasmus Linser prägte eine neue Ausrichtung der Festkörper-Kernresonanzspektroskopie, die protonenbasierte Detektion, stark mit.

Dank dieser neuen Methode benötigt es weniger Probenmaterial bei gleichzeitig besserer Auflösung und höhere Wiederholungsraten als bei bisher üblichen Methoden. Dadurch können beispielsweise Wechselwirkungen innerhalb kleinster biologischer Systeme wie Proteine mit ihrer Umgebung beobachtet werden, was wiederum große Relevanz für die Anwendung in der Grundlagenforschung, aber auch in der zielgerichteten Medikamentenentwicklung hat.

Linser erhält ein Preisgeld über 1.000 Euro und darf zu vier verschiedenen Anlässen über sein Themengebiet referieren. Der erste Vortrag folgt direkt im Anschluss an die Preisverleihung am 7. September.

Felix Bloch (1905 – 1983) war ein Schweizer Physiker, der 1934 den ersten Lehrstuhl für theoretische Physik an der Stanford-Universität, Kalifornien, übernahm. Bloch erhielt 1952 gemeinsam mit Edward Mills Purcell den Physik-Nobelpreis für die Entdeckung der Kernspinresonanz.

Seither hat sich die magnetische Resonanz weiter entwickelt – beinahe jedes Forschungsfeld ist inzwischen angewiesen auf die Technologien, die Einblicke in die für das bloße Auge unsichtbare Welt geben. Die neuesten Erkenntnisse und Anwendungsgebiete werden auf der Tagung in Darmstadt vorgestellt.

Der Fokus liegt dieses Jahr neben der Erkundung von Biomolekülen und Materialien auf der Anwendung neuester Imaging-Methoden für ingenieurwissenschaftliche Fragestellungen. Auch wird die Tagung in diesem Jahr zusammen mit dem Schwerpunktprogramm 1601 der DFG (New frontiers in sensitivity for EPR spectroscopy: from biological cells to nano materials) durchgeführt, sodass viele Vorträge aus dem Bereich der Elektronen-Spin-Resonanz vertreten sein werden.

Im Rahmen der Tagung werden zusätzlich zur Bloch-Vorlesung traditionell die Ernst-Awards für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Magnetischen Resonanzspektroskopie an Studierende oder Promovierende verliehen.

Dieses Jahr erhalten Dinar Abdullin, Universität Bonn, Aurelien Bornet, École polytechnique fédérale de Lausanne, Schweiz, und Grit Sauer, Technische Universität Darmstadt, die mit 500 Euro dotierten Preise. Auch Richard R. Ernst ist Schweizer Wissenschaftler. Er erhielt den Nobelpreis für Chemie im Jahr 1991 für die Entwicklung der hochauflösenden NMR-Spektroskopie.

Weitere Informationen unter: www.fgmr2015.de.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 31.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und Sektionen, darunter die Fachgruppe Magnetische Resonanzspektroskopie mit 465 Mitgliedern.

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Dr. Renate Hoer GDCh

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