Kurs halten in schwieriger Zeit – DUH verleiht UmweltMedienpreis 2011

Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) verleiht heute zum 16. Mal ihren UmweltMedienpreis. Die Ehrung für „herausragende Leistungen bei der journalistischen und schriftstellerischen Auseinandersetzung mit der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen“ gehört mittlerweile zu den begehrtesten Auszeichnungen im Bereich Umwelt- und Nachhaltigkeitsjournalismus in Deutschland. Die Preisverleihung in den Kategorien Print, Hörfunk, Fernsehen/Film, sowie Lebenswerk wird im Rahmen einer Feierstunde im Großen Saal der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund in den Ministergärten in Berlin vom DUH-Bundesvorsitzenden, Prof. Dr. Harald Kächele, vorgenommen.

Trägerin und Träger des UmweltMedienpreis 2011 der DUH sind:

– Kategorie Printmedien: die langjährige Redakteurin in der Bayernredaktion der Augsburger Allgemeinen, Dorothea Schuster, mit Schwerpunkt Naturschutz und nachhaltige Forstwirtschaft (Laudator: Josef Göppel, MdB, Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion)

– Kategorie Hörfunk: Sönke Gäthke, Wissenschaftsjournalist, Hörfunkbeiträge im Deutschlandfunk „Forschung aktuell“ und in WDR 5 „Leonardo“ (Laudatorin: Bärbel Höhn, MdB, stellv. Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag)

– Kategorie Fernsehen/Film: Valentin Thurn, Autor und Regisseur der Filme „Taste The Waste – Die globale Lebensmittelverschwendung“ und „Frisch auf den Müll“ (Laudatorin: Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe)

– Kategorie Lebenswerk: Prof. Dr. Dr. h.c. Udo E. Simonis, Umweltwissenschaftler und Autor vieler Bücher zur Umweltpolitik (Laudator: Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Schellnhuber CBE, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, PIK)

„Wir leben in Zeiten vielfältiger Krisen. Die einen erschüttern im
Moment ihres Geschehens, die anderen empfinden wir als sich langsam
aufbauende Bedrohung, wieder andere vollziehen sich, ohne dass wir
sie im Alltag wahrnehmen“, erklärt der DUH-Vorsitzende Harald Kächele
anlässlich der Preisverleihung. Gerade in solchen Zeiten seien
Journalisten unverzichtbar, „die einen klaren Kopf bewahren, auch
wenn anderswo Panik aufkommt“. Wenn Politiker sich von der
Kernschmelze in Fukushima vollkommen überrascht zeigten, obwohl die
halbe deutsche Gesellschaft die Atomenergie seit Jahrzehnten vor
allem wegen des nun eingetretenen Risikos diskutiere und ablehne, sei
das ein Armutszeugnis. Kächele: „Hier fühlen wir uns als DUH mit den
Mahnern aus den Medien sehr verbunden. Gemeinsam haben wir es immer
befürchtet. Nun ist es passiert und wir müssen alles tun, damit es
nicht noch einmal passiert. Deshalb gilt auch für die Zukunft des
Umweltjournalismus und der Umweltbewegung: Kurs halten, gerade in
schwierigen Zeiten“. Die Preisträger zeichneten sich dadurch aus,
dass sie in der Lage seien Krisen einzuordnen, ohne sie zu
beschönigen, betont Kächele.
In seiner Eröffnungsrede erinnert Jakob Augstein, der Verleger des
„Freitag“, an den nach dem Super-GAU von Fukushima in Deutschland
beschlossenen Atomausstieg: „Dafür war weder irgendein
´postmaterieller Wertewandel´ verantwortlich, noch die
´Sensationsmache der Massenmedien´.“ Der Atomausstieg sei vielmehr
„Ergebnis eines jahrzehntelangen, produktiven Austauschs zwischen
Protestierenden, Politik, Verwaltung, Justiz, Wissenschaft und eben
den Medien.“ Augstein, der unter anderem auch eine regelmäßige
Kolumne („Im Zweifel links“) bei Spiegel-Online publiziert, forderte
Umweltjournalisten dazu auf in ihrer Arbeit „ruhig mal kräftig zu
emotionalisieren“. Andernfalls drohe „die Absorption durch ein
Denken, das Umweltschutz gut findet, allein weil er sich gut
verkaufen lässt und sich am Ende auszahlt.“
Die Verleihung des UmweltMedienpreises wird zum neunten Mal vom
Kooperationspartner der Deutschen Umwelthilfe, der Telekom
Deutschland, unterstützt. Anlässlich der Verleihung erklärt der
Geschäftsführer Technik der Telekom Deutschland GmbH, Dr. Bruno
Jacobfeuerborn: „Eine ehrgeizige Klimaschutzstrategie sowie der
maßvolle Umgang mit Rohstoffen und unseren natürlichen
Lebensgrundlagen sind wichtiger als jemals zuvor. Wir unterstützen
daher den UmweltMedienpreis, zur Förderung einer aktiven
gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit den drängenden ökologischen
und sozialen Herausforderungen unserer Zeit.“
Weitere Informationen über die Preisträgerinnen und Preisträger
finden Sie im pdf-Dokument im Anhang. Druckfähige Fotos von der
Preisverleihung können nach dem Festakt am späteren Abend unter
www.DUH.de/2011_preisverleihung_ump.html heruntergeladen werden
(Abdruck honorarfrei unter Quellenangabe „DUH/Thomas Knoll“).
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin, Tel.: 030 2400867-0, 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de
Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-0, Fax.: 030 2400867-19, Mobil: 0171
5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de
Erika Blank, Deutsche Umwelthilfe e.V., Fritz-Reichle-Ring 4, 78315
Radolfzell, Tel.: 07732 9995-90, Fax: 07732 9995-77, Mobil: 0170
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