Mit Kupfer zum Erfolg

Ausgezeichnet: Festigkeitssteigerungen bei AlSi-Druckgusslegierungen durch Zugabe von aushärtenden Legierungselementen wie Kupfer

Höhere Festigkeiten ermöglichen weitere Gewichtsreduzierungen und Verbesserungen der CO2-Bilanz im Automobilbau

Preisträger: Dominik Bösch von der Universität Erlangen-Nürnberg

Anlässlich des Symposiums „Material Innovativ“ wurde in Aschaffenburg der Nachwuchspreis Neue Werkstoffe an den angehenden Materialwissenschaftler Dominik Bösch des Lehrstuhls für Allgemeine Werkstoffeigenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg verliehen.

Eine deutliche Bauteilgewichtsreduzierung im Autokarosseriebau und eine damit verbundene Verbesserung der CO2-Bilanz sind das Ergebnis der ausgezeichneten Forschungsarbeit, die der Nürnberger Preisträger bei der AUDI AG geschrieben hat. Die heute in der Fahrzeugkarosserie Anwendung findenden Strukturgussbauteile unterliegen besonders hohen Anforderungen an Festigkeit und Verformbarkeit. Sie werden daher meist mit Vakuumdruckgussverfahren hergestellt. Bösch befasste sich vor diesem Hintergrund in seiner Diplomarbeit mit der Optimierung von Druckgusslegierungen basierend auf dem Legierungssystem Al-Si-Mg. Seine Forschungsergebnisse zeigten, dass bereits eine Zugabe von geringen Mengen an Kupfer zu einer signifikanten Festigkeitssteigerung führt. Hierdurch ist eine Reduzierung des Bauteilgewichtes bis zu 18 Prozent und somit in Folge eine deutliche Verbesserung der CO2-Bilanz möglich. Die aus der Arbeit hervorgegangenen Ergebnisse flossen bei Audi maßgeblich in die Entwicklung einer neuen Klasse von hochfesten Aluminiumdruckgusslegierungen für Anwendungen im Automobilbau ein.

„Damit erfüllt die Arbeit von Dominik Bösch in herausragender Weise die wesentlichen Bewertungskriterien für diesen Preis: eine hohe wissenschaftliche Exzellenz, gepaart mit starkem Anwendungsbezug und einer hohen Relevanz für Cluster-Themen, wie den Bezug zwischen Werkstoffentwicklung und Bauteilfertigung und die Realisierung nachhaltiger Prozesse“, so Professor Rudolf Stauber, Sprecher des Clusters Neue Werkstoffe.

Die Auszeichnung, die 2013 bereits zum zweiten Mal durch den Cluster Neue Werkstoffe vergeben wird, prämiert jedes Jahr eine herausragende Diplom- oder Bachelorarbeit einer Partnerhochschule des Bayerischen Technologieclusters mit Bezug zur industriellen Anwendung auf dem Gebiet der Neuen Werkstoffe.

Das Anliegen des Nachwuchspreises Neue Werkstoffe ist es, den werkstoffwissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern sowie innovative und praktikable Ideen einer breiten Interessensgruppe zugänglich zu machen.

Der diesjährige Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wurde von der Krauss Maffei Technologies GmbH und der Oechsler AG gestiftet.

Eine siebenköpfige Jury von Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft und des Cluster-Managements von Bayern Innovativ bewertete die Arbeiten hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Exzellenz, des industriellen Anwendungsbezuges und der Relevanz zu den thematischen Schwerpunkten im Cluster Neue Werkstoffe.

Verliehen wurde der Nachwuchspreis im Rahmen des 12. Symposiums „Material Innovativ“, das am 11. April 2013 in Aschaffenburg stattfand. „Material Innovativ“ ist der wissenschaftliche Jahreskongress des Clusters Neue Werkstoffe. Der Cluster hat sich seit 2006 den Ruf als zentrale Informationsdrehscheibe erarbeitet, wenn es um das Thema Neue Materialien in Bayern geht. Mehr als 500 Firmen und Institute aus Bayern, dem Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland nutzen seine Dienstleistungen – vom Marketing über Kooperationen bis hin zur Initiierung von Projekten für Innovationen mit Neuen Materialien.

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