Krebsforscher für richtungsweisende Arbeiten geehrt

Der Präsident der Deutschen Krebshilfe, Fritz Pleitgen, verleiht heute, am 26. Januar 2012, die Deutsche Krebshilfe Preise 2010 und 2011. Der Festakt findet im Alten Rathaus in Bonn statt. Professor Dr. Peter Propping wird für seine Verdienste in der Erforschung erblich bedingter Tumorkrankheiten und seinen großen Einsatz für die klinische Versorgung der Betroffenen ausgezeichnet. Den Preis für 2011 teilen sich Professor Dr. Klaus-Michael Debatin und Professor Dr. Peter Krammer für ihre wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Zelltod-Forschung.

„Die Deutsche Krebshilfe zeichnet heute drei Wissenschaftler aus, die mit großem Engagement dazu beigetragen haben, die Heilungschancen krebskranker Menschen zu verbessern und unser Wissen über die Krankheit Krebs zu erweitern“, sagte Pleitgen. Mit der Verleihung des Deutsche Krebshilfe Preis an ausgewiesene Ärzte und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Onkologie wolle die gemeinnützige Organisation den großen Stellenwert der Krebsforschung im Kampf gegen die Krankheit zum Ausdruck bringen, aber auch das Engagement von Experten und Persönlichkeiten für die Verbesserung der Versorgung krebskranker Menschen würdigen.

„Mit seinen Forschungsarbeiten hat Professor Propping maßgeblich zu einem besseren Verständnis erblicher bedingter Tumorerkrankungen insbesondere des Darms beigetragen“, so Professor Dr. Walter Jonat, Ärztlicher Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Kiel, in seiner Laudatio auf den Preisträger 2010. Propping war von 1984 bis 2008 Direktor des Instituts für Humangenetik der Universität Bonn. Seit 2008 ist er Seniorprofessor. Zudem ist der Mediziner Sprecher des Wissenschaftlichen Verbundprojekts „Erblicher Darmkrebs“ der Deutschen Krebshilfe. Im Rahmen dieses Projektes begleiten Ärzte und Wissenschaftler Risiko-Patienten mit Gentests, Beratungsgesprächen und regelmäßigen Untersuchungen. Ziel der Forscher ist es, ein geeignetes Programm zur Darmkrebs-Früherkennung für diese Personengruppe zu entwickeln.

Professor Dr. Klaus-Michael Debatin und Professor Dr. Peter Krammer haben sich ausführlich mit dem Zelltod-Programm der Zelle, der so genannten Apoptose, beschäftigt. In gesunden Zellen ist die Apoptose ein wichtiger Schutzmechanismus, mit dem der Körper funktionsuntüchtige, nicht mehr benötigte oder bösartig veränderte Zellen in den Freitod treibt. Bei Krebs ist das Apoptose-Programm jedoch gestört: Die Krebszellen reagieren nicht mehr auf die Zelltod-Botenstoffe und teilen sich ungehindert weiter. Die Erkenntnisse der beiden Wissenschaftler kommen krebskranken Menschen im Rahmen verbesserter Therapiemöglichkeiten bereits zu Gute.

Debatin ist seit 1997 Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Ulm. 2010 wurde er zudem zum Vizepräsident für Medizin der Universität Ulm ernannt. „Die Deutsche Krebshilfe zeichnet mit Professor Debatin einen Wissenschaftler aus, der die Apoptose-Forschung in Deutschland erheblich voran gebracht und insbesondere zur klinischen Anwendung geführt hat“, sagte Professor Dr. Charlotte Niemeyer in ihrer Ansprache. Niemeyer ist Ärztliche Direktorin des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg.

„Seit vielen Jahren erforscht Professor Krammer die Apoptose. Seine Forschungsarbeiten haben ihn zu einem Wegbereiter neuer Ansätze zur Therapie von Krebserkrankungen gemacht“, so Professor Dr. Otmar Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg, in seiner Laudatio auf den Wissenschaftler. Krammer ist seit 1993 Sprecher des Forschungsschwerpunkts Tumorimmunologie am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg.

Mit der Verleihung des Deutsche Krebshilfe Preis kommt die Organisation dem letzten Wunsch der Familie Dr. Wilhelm Hoffmann nach: Sie hinterließ der Deutschen Krebshilfe im Jahr 1996 eine namhafte Erbschaft verbunden mit der Auflage, den Erlös zinsbringend anzulegen und aus den Erträgen einen jährlichen Preis für herausragende Arbeiten in der Onkologie zu vergeben. Der Deutsche Krebshilfe Preis 2010 ist mit 15.000 Euro, der Preis 2011 mit insgesamt 20.000 Euro dotiert.

Interviewpartner, Fotos und Lebensläufe der Preisträger auf Anfrage!

Media Contact

Dr. med. Eva M. Kalbheim Deutsche Krebshilfe e. V.

Weitere Informationen:

http://www.krebshilfe.de

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