Klung-Wilhelmy-Weberbank-Preis 2011 geht an den Biophysik-Professor Dieter Braun

Der Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München erhält die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Erkenntnisse über die Entstehung des Lebens auf der Erde vor mehr als drei Milliarden Jahren.

Im Rahmen seiner Arbeit gelang es ihm, mehr über die Bedingungen herauszufinden, unter denen sich in heißen Unterwasserquellen auf dem Grund der Meere zunächst aus anorganischen Stoffen – etwa Schwefel, Eisen und Wasserstoff – organische Verbindungen bilden konnten, wie sich diese konzentrierten und somit Bausteine für Zellen entstehen konnten.

Der Preis wird am 4. November 2011 feierlich im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin verliehen. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 17 Uhr, der Eintritt ist frei.

Juryvorsitzender Martin Wolf, Honorarprofessor an der Freien Universität und Direktor am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, erklärte, Braun habe mit seinem Forschungsarbeiten einen wichtigen Beitrag für das Verständnis dafür geliefert, wie die Bausteine des Lebens entstanden sein könnten. Braun habe konkrete Experimente entwickelt, um ein solches Szenario zu überprüfen. Mit dem Preis würden die bahnbrechenden Arbeiten des Wissenschaftlers zu dieser Fragestellung gewürdigt.

Die Laudatio der Festveranstaltung hält der Biophysiker Prof. Dr. Herrmann Gaub von der LMU München; den Festvortrag übernimmt der Generaldirektor des Deutschen Museums, Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl. Das Thema lautet: „Naturwissenschaftlich-technische Bildung als Voraussetzung für den Wohlstand“.

Dieter Braun, geboren 1970 in Schwenningen am Neckar, studierte von 1993 bis 1997 Physik an der Universität Ulm und der Technischen Universität München. Seine Doktorarbeit schloss er drei Jahre später mit summa cum laude ab. In den Jahren 2000 bis 2003 forschte Braun an der Rockefeller University in den USA. Zurück in Deutschland, leitete er bis 2007 eine Emmy-Noether-Forschergruppe an der Ludwig-Maximilians-Universität. Im selben Jahr wurde er auf eine Professur für Biophysik an der LMU berufen. Im Jahr 2010 erhielt Braun bereits eine hohe Auszeichnung, den mit 1,5 Millionen Euro dotierten „Starting Grant“ des Europäischen Forschungsrates. Braun ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Der Klung-Wilhelmy-Weberbank-Preis zählt zu den am höchsten dotierten privat finanzierten Wissenschaftspreisen. Es ist die bedeutendste Auszeichnung für deutsche Nachwuchswissenschaftler in Physik und Chemie. Verliehen wird der Preis unter der Schirmherrschaft von Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Die Ehrung wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der Otto-Klung-Stiftung an der Freien Universität Berlin, der Dr.-Wilhelmy-Stiftung und der Weberbank-Stiftung im jährlichen Wechsel an einen Physiker oder einen Chemiker vergeben.

Mit dem begehrten Preis werden junge Spitzenforscher ausgezeichnet, von denen weitere herausragende wissenschaftliche Leistungen zu erwarten sind. In der Vergangenheit sind diese vielfach erfüllt worden: Fünf der bisherigen Preisträger haben inzwischen den Nobelpreis erhalten – die Physiker Theodor W. Hänsch, Gerd K. Binnig, Horst L. Störmer und Johann Georg Bednorz sowie der Chemiker Hartmut Michel.

Zeit und Ort
• 4. November 2011, Beginn 17.00 Uhr
• Max-Kade-Auditorium der Freien Universität, Garystraße 35, U-Bhf. Thielplatz (U3)
Weitere Informationen
• Stabsstelle für Presse und Kommunikation der Freien Universität Berlin,
Telefon: 030 / 838-73180, E-Mail: presse@fu-berlin.de
• Robert Heiduck, Weberbank-Stiftung,
Telefon: 030 / 89798-388, E-Mail: robert.heiduck@weberbank.de

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Carsten Wette idw

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