Klaus Blaum wird mit dem „Advanced Grant“ des Europäischen Forschungsrats ausgezeichnet

Die Grundstrukturen des Universums werden durch fundamentale Konstanten wie zum Beispiel die Massen der elementaren Teilchen Elektron und Proton bestimmt. Die exakte Kenntnis der Naturkonstanten ist insbesondere für Präzisionstests fundamentaler Symmetrien in der Physik von großer Bedeutung.

Die geplanten extrem genauen Messungen von Klaus Blaum und seinem Team basieren auf der Speicherung einzelner Ionen in einer speziellen Falle. Mit Hilfe perfekt kontrollierter elektromagnetischer Felder gelingt das für nahezu beliebige Zeitspannen.

Die größte Herausforderung des Projekts besteht darin, mit neuen Fallengeometrien und ultraempfindlicher Nachweistechnik bei sehr tiefen Temperaturen die jetzt schon hohe Präzision bei einigen Fundamentalkonstanten um mindestens einen Faktor 10 zu steigern.

Klaus Blaum (geb. 1971 in Bad Sobernheim) studierte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Physik. Nach der Promotion in Mainz wechselte er an das Europäische Kernforschungszentrum CERN in Genf. 2004 bis 2007 leitete er eine Helmholtz-Forschungsgruppe in Mainz (Habilitation 2006), von wo ihn seine steile Karriere nach Heidelberg an das MPI für Kernphysik führte. Dorthin wurde er 2007 mit nur 36 Jahren als Direktor der Abteilung „Gespeicherte und gekühlte Ionen“ berufen. Zugleich ist er Professor und Mitglied der Fakultät für Physik und Astronomie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er erhielt für seine bahnbrechenden Arbeiten eine Reihe von Preisen, darunter den Gustav-Hertz-Preis 2004 der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und den Mattauch-Herzog-Preis 2005 der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie. 2008 wurde er zum Fellow der American Physical Society ernannt.

Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) wurde von der Europäischen Kommission als Instrument zur Förderung der Grundlagenforschung gegründet. Er arbeitet unabhängig von der Kommission und wird aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm finanziert. Am prominentesten sind die Advanced Grants, um die sich einmal jährlich etablierte Forscher bewerben können, die sich auf ihrem Gebiet als führend ausgewiesen haben. Dieses Jahr wurden 2284 Anträge für Projekte mit hohem Innovationspotential, aber auch hohem Risiko eingereicht, von denen nur etwa 10% gefördert werden.

Media Contact

Dr. Bernold Feuerstein Max-Planck-Institut

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