Katalyseforscher auf Weltkongress in München ausgezeichnet

Den Alwin-Mittasch-Preis 2012 teilen sich Graham Hutchings, Cardiff Catalysis Institute/UK und Takashi Tatsumi, Tokyo Institute of Technology, Yokohama/JP.

Vom 1.-6. Juli 2012 fand in München der weltgrößte Kongress für Katalyse in diesem Jahr statt. Dort diskutierten mehr als 2200 Teilnehmer aus 57 Ländern über neue Entwicklungen in der Katalyse. Dieser Internationale Kongress bildete einen würdigen Rahmen, um verdiente Katalyseforscher für ihre Leistungen auszuzeichnen.

Otto-Roelen-Medaille 2012 geht an Javier Pérez-Ramírez

Die Otto-Roelen-Medaille 2012 wurde an Professor Dr. Javier Pérez-Ramírez von der ETH Zürich verliehen. Mit dem Preis zeichnet die DECHEMA den Wissenschaftler für seine hervorragenden Beiträge auf dem Gebiet der Katalyse aus, die zudem starke industrielle Relevanz haben. Mit der Otto-Roelen-Medaille werden besonders Pérez-Ramírez‘ Arbeiten zur Miniaturisierung von Anlagen zur kontinuierlichen Synthese von anorganischen Materialien – meist Katalysatorvorstufen – und seine Entwicklung neuartiger Katalysatoren für die Gasphasen-Chlorwasserstoff-Oxidation (Deacon-Prozess) gewürdigt.

Die von der Oxea-Gruppe gestiftete Otto-Roelen-Medaille der DECHEMA wird seit 1997 in der Regel alle zwei Jahre vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert.

Javier Pérez-Ramírez, geboren 1974 in Benidorm, Spanien, studierte Chemieingenieurwesen an der Universität von Alicante. 2002 schloss er seine Promotion an der Delft University of Technology in den Niederlanden ab und arbeitete von 2002 bis 2005 in verschiedenen Positionen bei Norsk Hydro und Yara International in Norwegen. Im Jahr 2005 ging er zurück in die akademische Forschung und wurde am Institute of Chemical Research of Catalonia (ICIQ) zum Forschungsprofessor berufen. Nach zwei Forschungsaufenthalten an der University of California in Berkeley und der Universität Caen (Frankreich) wurde er 2010 an der ETH Zürich zum ordentlichen Professor berufen. Javier Pérez-Ramírez erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Dow Energy Prize 2002 und den KNCV Prijs 2003. Von 2001 bis 2005 war er im Journal of Catalysis der meistzitierte Autor. Er ist Associate Editor von Catalysis, Science and Technology sowie Mitglied des Editorial Boards von Applied Catalysis B, Advanced Functional Materials, Catalysis Communications and ACS Catalysis.

Alwin-Mittasch-Preis 2012 für Graham Hutchings und Takashi Tatsumi

Den Alwin-Mittasch-Preis 2012 der DECHEMA teilen sich Professor Graham Hutchings vom Cardiff Catalysis Institute (United Kingdom) und Professor Takashi Tatsumi vom Tokyo Institute of Technology, Yokohama (Japan). Die mit 10.000 € dotierte Ehrung wird an Forscher verliehen, die sowohl die Grundlagen der Katalyse erweitert als auch beispielhafte Anwendung in der industriellen Praxis gefunden haben. Graham Hutchings erhält die Auszeichnung für seine herausragenden innovativen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Edelmetallkatalyse und hier insbesondere für seine Pionierarbeit zur Goldkatalyse. Takashi Tatsumi wird geehrt für die Entdeckung neuartiger Titanzeolithe und ihre Übertragung in industrielle Oxidationsprozesse.

Der Alwin-Mittasch-Preis der DECHEMA wurde 1990 von der BASF gestiftet und wird in der Regel alle drei Jahre vergeben.

Graham Hutchings, geboren 1951, studierte Chemie am University College London. Nach seiner Promotion im Jahr 1975 arbeitete er in verschiedenen Positionen bei ICI Petrochemical Division. 1981 wurde er zu AECI Ltd. in Südafrika abgeordnet, wo er sein Interesse für die Gold-Katalyse entwickelte. Ab 1984 war er an der University of Witwatersrand (Südafrika) und dem Leverhulme Centre for Innovative catalysis in Liverpool (UK) beschäftigt, bevor er 1997 seine aktuelle Position an der Universität Cardiff übernahm. Dort ist er Direktor des Cardiff Catalysis Institute. Graham Hutchings erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den EFCATS François Gault Lectureship 2005 und der IPMI Henry J. Albert Award 2011. Im Jahr 2009 wurde er zum Fellow of the Royal Society gewählt und ist derzeit unter anderem Editor des Journal of Catalysis und gewählter Präsident der Faraday Division of the Royal Society of Chemistry.

Takashi Tatsumi, geboren 1948, studierte von 1966 bis 1972 an der University of Tokyo, wo er im März 1972 seinen Master of Engineering mit Hauptfach Industrielle Chemie erhielt. Im Jahr 1981 erlangte er ebenfalls an der University of Tokyo seinen Doktortitel. Dort arbeitete er dann in verschiedenen Positionen bis 1998. Dann wechselte er zur Yokohama National University, wo er bis 2005 als Professor für Materials Science & Chemical Engineering tätig war. Seit April 2005 ist er Professor in der Abteilung Katalytische Chemie im Chemical Resources Laboratory des Tokyo Institute of Technology. Takashi Tatsumi ist Mitglied in vielen akademischen Gesellschaften. Unter anderem ist er Präsident der Catalysis Society of Japan und der Japan Association of Zeolites sowie Vize-Präsident des Japan Petroleum Institute. Er erhielt unter anderem den Catalysis Society of Japan Award 2003 und den Science & Technology Award des japanischen Wissenschaftsministers 2005. Tatsumi ist ferner Editor des Journal of Molecular Catalysis A Chemical und Mitglied des Editorial Boards von ChemSusChem.

Media Contact

Dr. Christine Dillmann idw

Weitere Informationen:

http://www.dechema.de/

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