Der Kampf gegen AIDS – Wie weit ist die Wissenschaft heute?

Die Medizin-Nobelpreisträgerin Françoise Barré-Sinoussi identifizierte 1983 am Institut Pasteur in Paris das HI-Virus als Auslöser des etwa zwei Jahre zuvor beschriebenen, tödlichen Acquired Immune Deficiency Syndrome (AIDS).

Im Rahmen ihrer beispielhaften Karriere als Virologin und Spezialistin für das HI-Virus erhielt die französische Wissenschaftlerin zahlreiche Auszeichnungen für ihre wegweisenden Arbeiten. Sie setzt sich bis heute im Kampf gegen die tödliche Krankheit ein, die nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgrund von derzeit rund 34 Millionen HIV-infizierte Menschen auf der Welt noch immer ein großes Problem darstellt.

Damit ist AIDS auch im 21. Jahrhundert eine der global bedeutendsten Herausforderungen des öffentlichen Gesundheitswesens – insbesondere in Afrika, dem am stärksten von HIV/AIDS betroffenen Kontinent.

Françoise Barré-Sinoussi ist der Einladung des Hamburger Heinrich-Pette-Instituts, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie gefolgt und wird in ihrem Vortrag anlässlich der jährlichen Heinrich-Pette-Lecture über aktuelle Erkenntnisse und Entwicklungen der HIV-Forschung sowie potenzielle Heilungsansätze sprechen.

Heinrich-Pette-Lecture 2013
Die diesjährige Heinrich-Pette-Lecture findet am 5. September 2013 um 15.00 Uhr im Ian K. Karan-Hörsaal des Campus Lehre (UKE, Gebäude N55) statt.
Prof. Françoise Barré-Sinoussi (Institut Pasteur, Paris)
Nobelpreisträgerin für Physiologie / Medizin 2008
Vortragstitel:
„Achievements of HIV Science and Challenges in the 21st Century“.
Zur Preisträgerin:
Françoise Barré-Sinoussi wurde 1947 in Paris geboren und gilt heute als eine der renommiertesten Wissenschaftlerinnen aller Virologen und Experten für HIV/AIDS. Sie machte 1974 an der University of Science in Paris ihren Doktor und arbeitete danach an Einrichtungen der National Institutes of Health in den USA und am Institut National de la Santé e de la Recherche Médicale und dem Institut Pasteur in Frankreich. Dort identifizierte sie zusammen mit Prof. Luc Montagnier 1983 das HI-Virus als Auslöser für AIDS. Im Jahr 1986 wurde sie dort die Leiterin des Labors, 1992 Leiterin der Abteilung Biology of Retroviruses, 1996 erhielt sie ihren Ruf als Professorin und seit 2005 leitet sie die Abteilung Regulation of Retroviral Infections.
Françoise Barré-Sinoussi veröffentlichte bisher mehr als 270 wissenschaftliche Artikel. In zahlreichen Vorträgen und Veranstaltungen hat sie sich für den Kampf gegen AIDS eingesetzt, organisierte unter anderem verschiedene Anti-AIDS-Kampagnen der WHO und ist seit 2012 Präsidentin der International AIDS Society.

Im Jahr 2008 wurde ihr gemeinsam mit Luc Montagnier und dem deutschen Virologen Harald zur Hausen der Nobelpreis für Physiologie / Medizin verliehen.

Auszeichnungen (Auswahl)
1986 Foundation Körber Prize for European Science Promotion, Germany
1988 Academy of Medicine Prize, France
1993 King Faisal Foundation International Prize of Medecine, Saudi Arabia
1993 Research and Medecine Prize of Life Sciences Institute, France
1996 Chevalier de la Légion d’Honneur, France
2001 IAS Prize, International AIDS Society
2001 Officier de l’Ordre National du Mérite, France
2006 Officier de la Légion d’Honneur, France
2008 Nobel Prize of Physiology/Medicine
2009 Honorary Doctorate of Medicine, University of Tulane, USA
2009 Doctor Honoris Causa, University of Lund, Sweden
2009 Doctor Honoris Causa University of Buenos Aires, Argentina
2010 Honorary Doctorate, University of Cambodia, Cambodia
2010 Doctor Honoris Causa, Université Libre de Bruxelles, Belgium
2011 Docteur Honoris Causa, Université de Franche Comté, Fance
2011 Lauréate du Prix Porter, Université de Pittsburgh, USA
2012 Doctor Honoris Causa, University of Bangui, Central Africa Republic
2013 Grand Officier de l’Ordre National de la Legion d’Honneur, France
2013 Docteur Honoris Causa, Université Mc Gill, Montreal, Canada
Einladung zum Pressegespräch:
Im Rahmen der Heinrich-Pette-Lecture 2013 möchten wir Sie gerne zu einem gemeinsamen Pressegespräch mit Prof. Françoise Barré-Sinoussi, Prof. Dr. Thomas Dobner (Wissenschaftlicher Direktor am Heinrich-Pette-Institut), Prof. Dr. Joachim Hauber (Abteilungsleiter am HPI), Prof. Dr. Marcus Altfeld (Abteilungsleiter am HPI) und Prof. Dr. Jan van Lunzen (Ärztlicher Leiter Bereich Infektiologie am UKE) einladen. Das Gespräch findet am 5. September 2013 von 11.30 bis 12.30 Uhr im Ferdinand-Bergen-Auditorium des Heinrich-Pette-Instituts statt.

Bitte melden Sie sich bis 02. September 2013 bei Antonia Seifert an: oeffentlichkeitsarbeit@hpi.uni-hamburg.de

Zur Heinrich-Pette-Lecture:
Seit 2006 ehrt das Heinrich-Pette-Institut herausragende, international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Virusforschung mit der Vergabe der Heinrich-Pette-Lecture. Sie findet jährlich im Gedenken an den Gründer des Institutes, den Hamburger Dekan für Neurologie, Herrn Prof. Heinrich Pette, statt.
Die bisherigen Preisträger waren:
2006: Peter K. Vogt, Scripps Research Institute, La Jolla, USA 2007: Thomas Shenk, Princeton University, USA 2008: Rudolf Jaenisch, Whitehead Institute, Cambridge, USA 2009: Harald zur Hausen, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg, Deutschland 2010: Arnold Levine, Institute of Advanced Study, Princeton University, USA
2011: Ari Helenius, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Schweiz
2012: Patrick S. Moore, Cancer Institute, University of Pittsburgh, USA

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Antonia Seifert idw

Weitere Informationen:

http://www.hpi-hamburg.de/

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