Junge Forscher aus Leipzig gewinnen Hochschulwettbewerb

Zwei junge Forscher der Universität Leipzig haben im Hochschulwettbewerb „Mehr als Bits und Bytes“ gewonnen: Der Biologe Georg Thein und der Technische Informatiker Jörn Hoffmann gehören zu den bundesweit 15 Nachwuchswissenschaftlern, die von der Initiative „Wissenschaft im Dialog (WiD)“ für ihre innovativen Projektideen zur Vermittlung von Forschung und Wissenschaft in der digitalen Gesellschaft mit einem Preisgeld von jeweils 10.000 Euro ausgezeichnet wurden. Das gab eine Sprecherin der Initiative am (heutigen) Mittwoch bekannt. Bis zum Ende des Wissenschaftsjahrs 2014 können die Sieger ihre Ideen zur Vermittlung ihrer Forschung umsetzen. 

Projekt BioMoTEc – Biodiversity and Mobile Technology Education

Die Idee stammt von Georg Thein. Der Biologe, der in der Arbeitsgruppe Biologiedidaktik des Instituts für Biologie an der Universität Leipzig tätig ist, orientierte sich bei seinem Projekt an zwei Problemen unserer Gesellschaft: dem Rückgang der Artenvielfalt und dem demografischen Wandel. „Tandems aus Schülern und Senioren erstellen in dem Projekt digitale Artengalerien“, berichtet der 30-Jährige. Zusammenfinden sollen „aktive Senioren“, die sich schon lange für die Artenvielfalt in ihrer Umgebung interessieren, und Schüler der Mittelschule (ab 5. Klasse), die wissen, wie man mit Smartphone und Co. umgeht. Gemeinsam produzieren sie Beobachtungstagebücher zur Artenvielfalt – und nebenbei erwerben die einen Medienkompetenz, die anderen lernen etwas über die Natur.  „In den nächsten Wochen wird mein Projekt dank der Förderung Gestalt annehmen“, sagt Thein.

Projekt Bottl(e)mail

Jörn Hoffmann entwickelte eine Flaschenpost in der digitalen Welt. Er will damit Nutzer zum Nachdenken über die digitale Kommunikation und zur Auseinandersetzung mit Digitaltechnik anregen. Den Zettel in der klassischen Flaschenpost ersetzte er durch eine kleine Platine.

Diese Platine besitzt ein winziges Funkmodul zur Kommunikation, einen Speicherbaustein für die hinterlegten Nachrichten sowie eine Solarzelle mit Akku zur Stromversorgung. Auf der Flasche ist ein Etikett mit einem QR-Code. Nach dem Scan per Handy gelangt man zu einer App, die mit der Flasche kommunizieren kann.  „Das ist wie ein kleiner Computer in der Flasche“, erklärt der 32-jährige wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts für Informatik der Universität Leipzig.  Die Bottl(e)mail kann für „Geocacher“ zum Geotracking, für Wettbewerbe, Umfragen, Partnerbörsen und Ähnliches genutzt werden. „Man kann seine Position bestimmen, ohne dabei ins Internet gehen zu müssen“, sagt Hoffmann.

Der Hochschulwettbewerb wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2014 – Die digitale Gesellschaft gefördert. Ende Juni werden die Gewinnerteams von „Wissenschaft im Dialog“in einem Workshop in Strategien und Maßnahmenplanung für die Kommunikation von Wissenschaft geschult. Anfang Dezember begutachtet eine Jury in einer zweiten Sitzung die Umsetzung der Projekte. Mit dem Wettbewerb im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2014 – Die digitale Gesellschaft möchte WiDden direkten Dialog zwischen Hochschulen und der Öffentlichkeit fördern.

Wissenschaft im Dialog – die Initiative der deutschen Wissenschaft

Wissenschaft im Dialog (WiD) bringt Wissenschaft und Gesellschaft miteinander ins Gespräch. Die Gemeinschaftsinitiative der deutschen Wissenschaft wurde 1999 von den großen deutschen Wissenschaftsorganisationen gegründet. WiDorganisiert Dialogveranstaltungen, Ausstellungen oder Wettbewerbe rund um Wissenschaft und Forschung und entwickelt neue Formate der Wissenschaftskommunikation. Die Wissenschaftsorganisationen stärken mit der Gemeinschaftsinitiative den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft auch über kontroverse Themen der Forschung.

www.wissenschaft-im-dialog.de

Weitere Informationen:
Georg Thein
Institut für Biologie der Universität Leipzig
Telefon: +49 341 97 36642
E-Mail: georg.thein@uni-leipzig.de
Web: www.biphaps.uni-leipzig.de/biodidaktik/forschung/projekte.html  
   
 
Jörn Hoffmann
Institut für Informatik der Universität Leipzig
Telefon: +49 341 97 32356
E-Mail: jhoffmann@informatik.uni-leipzig.de

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Susann Huster Universität Leipzig

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