Journalistenpreis Informatik wird in Saarbrücken verliehen

Auch diesmal gab es wieder viele hochkarätige Einsendungen von allen führenden bundesdeutschen Medien. Der saarländische Finanz- und Wirtschaftsminister Peter Jacoby wird den Journalistenpreis Informatik am 14. Februar um 17 Uhr an der Universität des Saarlandes (Geb. E 1.7) verleihen.

Die Journalistenpreise Informatik 2011 gehen an Frank Fleschner für einen Artikel im Magazin „Focus“, an Matthias Leitner für ein Feature in der Radio-Sendung „Zündfunk“ im Bayrischen Rundfunk sowie an Antje Christ und Mike Kortsch für eine Folge von „X:enius“, dem Wissensmagazin des Fernsehsenders „ Arte“. Martin Schramm wird mit einem Sonderpreis für eine Hörfunkreportage im Bayrischen Rundfunk ausgezeichnet.

Gestiftet wurden die drei Hauptpreise in Höhe von jeweils 5.000 Euro vom saarländischen Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Informatik der Universität des Saarlandes. Der Sonderpreis in Höhe von 2.500 Euro wurde diesmal vom Exzellenzcluster der Saar-Uni gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Informatik und dem Max-Planck-Institut für Softwaresysteme vergeben. Ziel des Journalistenpreises ist es, Beiträge zu honorieren, die in der breiten Öffentlichkeit das Interesse für Themen der Informatik wecken und das Bewusstsein für die Informatik als noch recht junge wissenschaftliche Disziplin schärfen. Für den Journalistenpreis Informatik haben 62 Autoren insgesamt 77 Beiträge eingesandt. 42 davon sind Print-Artikel, 16 wurden im Hörfunk und elf im Fernsehen gesendet, außerdem gab es acht Online-Beiträge.
„Das Saarland ist mit der Informatik-Forschung und dem Exzellenzcluster der Universität sowie den hochkarätigen Forschungsinstituten ein internationales Zentrum der Informatik. Mit dem Journalistenpreis Informatik will die saarländische Landesregierung verdeutlichen, dass in vielen Branchen die entscheidenden Impulse für Innovation und Wachstum von der Informatik ausgehen“, sagt Minister Peter Jacoby. Die Informatik sei mit über 1.000 Studenten eine der größten Fachrichtungen der Universität. Mit der internationalen Graduiertenschule der Informatik und zahlreichen international renommierten Forschungsinstituten auf dem Campus locke sie Studenten und Doktoranden aus der ganzen Welt nach Saarbrücken.

Die Preisträger im Einzelnen:

Hauptpreis Print (5.000 Euro):
Frank Fleschner für den Artikel „Attacken gegen Spam-Banden“, erschienen am 7. März 2011 im Magazin „Focus“:

www.focus.de/digital/internet/tid-21920/forschung-und-technik-attacken-gegen-spam-banden_aid_605751.html

Begründung der Jury: „Frank Fleschner berichtet über das illegale Geschäft mit Massen-Mails und benennt kriminelle Hintermänner, die immer noch weitgehend unbehelligt Milliarden von Nachrichten durch das Internet schicken. Handwerklich geschickt präsentiert er beeindruckendes Zahlenmaterial, zahlreiche Zitate von Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft und kombiniert diese mit verständlichen Erklärungen der verwendeten Informationstechnologie zu einem Überblick, der auch Laien ein Gespür für die Bedrohungen des World Wide Webs vermittelt. Indem Fleschner darüber hinaus einen auf dem Gebiet der IT-Sicherheit forschenden Informatiker als Helden inszeniert, der einer Übermacht aus hunderttausend Angreifern entgegen tritt, erhält der Artikel eine gelungene Dramaturgie und liest sich stellenweise wie ein Thriller.“

Hauptpreis Hörfunk (5.000 Euro):

Matthias Leitner für das einstündige Radio-Feature„Spiel des Lebens – Wie Gamification die Welt verändert“, die am 25. September 2011 im Bayrischen Rundfunk (BR 2, Zündfunk) gesendet wurde:

http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/bayern2/mp3-download-podcast-zuendfunk-generator.shtml

Begründung der Jury: „Matthias Leitner erklärt in seinem Beitrag umfassend den noch jungen Trend zur so genannten Gamification, der Übertragung von Spielmechanismen auf nicht spielerische Zusammenhänge, um Menschen damit verstärkt zur Teilnahme zu motivieren. Er illustriert dieses auf den ersten Blick akademische Thema mit zahlreichen Anwendungen und Plattformen aus der realen Online-Welt und Vorlagen durch Science-Fiction-Filme. Auf originelle Art und Weise belegt er, wie Informatik selbst mit ungewöhnlichen Anwendungen den Alltag durchdringt und dadurch Gesellschaft und Wirtschaft neue Möglichkeiten eröffnet. Zusätzlich setzt er medientypische Elemente wie Musik, Sprecher und Hintergrundgeräusche kunstvoll ein und offenbart damit einen Erzählstil, der im höchsten Maße motiviert und inspiriert.“

Hauptpreis Fernsehen (5.000 Euro):

Antje Christ und Mike Kortsch für die halbstündige Folge „Robotik“ des Wissensmagazins „X:enius“, ausgestrahlt auf Arte am 11. Oktober 2011.
Ausschnitte der Sendung: www.ave.de/sendungen/xenius/details/article/die-intelligenten-roboter-kommen.html

Begründung der Jury: „Antje Christ und Mike Kortsch schaffen es, in der eingereichten Sendung anspruchsvolle Forschung auf den Gebieten der Robotik und der Künstlichen Intelligenz anschaulich darzustellen. Anhand von Einzelbeiträgen, die sowohl inhaltlich als auch durch ihre Bildersprache überzeugen, erörtern sie lebendig grundlegende Fragestellungen der beiden Forschungsdisziplinen. Das Moderatoren-Duo vervollständigt diese spannende Darstellungsweise. Es ermöglicht durch sympathische Dialoge und unkonventionelle, aber durchaus kritische Fragen eine flotte Ansprache, die gerade Jugendlichen den Einstieg in die komplexe Welt von Künstlicher Intelligenz und Robotik erleichtert.
Sonderpreis (2.500 Euro)

Martin Schramm für den Beitrag „Kampf gegen die digitale Kluft: Wie das Handy Afrika erobert“, erschienen im Bayrischen Rundfunk (BR 2, Wissenschaft und Bildung) am 18. Oktober 2011:
www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/sendung103636.html

Begründung der Jury: „Der Hörfunkbeitrag zeigt auf, wie in einigen der ärmsten Länder der Welt das Handy auf dem Vormarsch ist und auf ungewöhnliche Weise die Menschen an das digitale Zeitalter heranführt. Martin Schramm erzählt unterhaltsam und spannend zugleich, wie automatische Informationsverarbeitung – also Informatik – organisiert werden kann, wenn nicht die übliche IT-Infrastruktur vorhanden ist. Mit kritischem Blick zeigt er die digitale Kluft auf und beleuchtet anschaulich, wie der Mobilfunk dazu beitragen kann, demokratische Strukturen auszubauen und die Bildungschancen in Afrika zu erhöhen.“

Der Jury des Journalistenpreises gehörten Dr. Christina Beck, Pressesprecherin der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Schneider, Vorsitzender der Wissenschafts-Pressekonferenz und Leiter der Wissenschaftsredaktion des Südwestrundfunks, Markus Weißkopf, Geschäftsführer von „Wissenschaft im Dialog“, Dr. Wolfgang Pohl, Geschäftsführer des Bundeswettbewerbs Informatik, Michael Hanke, Leiter der Programmgruppe Telemedien des Saarländischen Rundfunks sowie Dr. Christel Weins, Across Barriers GmbH, Science Park Saar, an. Die Organisation des Journalistenpreises Informatik hatte das Kompetenzzentrum Informatik der Universität des Saarlandes in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Informatik übernommen.

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Friederike Meyer zu Tittingdorf Universität des Saarlandes

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