Josef Penninger erhält Europäischen Preis für Biomedizinische Forschung

Die Preisverleihung findet im Rahmen der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Klinische Forschung (ESCI) statt. Seit 1976 zeichnet die Gesellschaft jährlich einen europäischen Forscher unter 45 Jahren aus, der entscheidende Beiträge zum Verständnis, zur Diagnose oder zur Behandlung von Krankheiten geleistet hat.

Als Basis für die Entscheidung der ESCI werden die Publikationen der vergangenen zehn Jahre herangezogen. Josef Penninger hat in diesem Zeitraum ein außergewöhnlich großes Themenspektrum bearbeitet. Seine Erkenntnisse halfen mit, so unterschiedliche Krankheiten wie Osteoporose, SARS, Diabetes oder Autoimmunleiden zu verstehen. Zu den viel beachteten Forschungsergebnissen zählt etwa die Identifizierung des RANK Ligand, eines wichtigen Regulators im Knochenstoffwechsel, der für Knochenschwund bei Osteoporose, rheumatoider Arthritis und metastasierenden Karzinomen verantwortlich ist. Vielversprechende klinische Studien mit Substanzen, die RANK Ligand hemmen, eröffnen zukünftige Therapiemöglichkeiten, von denen Millionen Patienten profitieren können.

Die Verknüpfung von Elementen des Immunsystems mit der Knochenbiologie führte sogar zur Etablierung eines neuen Forschungszweigs, der Osteoimmunologie. Eine aktuelle Publikationsanalyse der Zeitschrift Laborjournal reiht Josef Penninger auf Platz zwei der meistzitierten Köpfe im Bereich Immunologie.*)

Prof. Attila Mocsai (Semmelweis Universität, Budapest), Ratsmitglied der ESCI, begründet die Auszeichnung Josef Penningers mit seinen „bahnbrechenden Beiträgen zum Verständnis der physiologischen Funktion des Organismus und der molekularen Basis bedeutender Krankheiten“ sowie mit Penningers „aktiver Führungsrolle in der biomedizinischen Grundlagenforschung Europas“.

*) Laborjournal Ausgabe 3/2009. Berücksichtigt wurden Publikationen im Zeitraum 2003 bis 2006 mit mindestens einem Autor im deutschen Sprachraum.

Über Josef Penninger
Josef Penninger wurde 1964 in Oberösterreich geboren und studierte Medizin und Kunstgeschichte in Innsbruck. Seine Postdoktoranden-Ausbildung absolvierte er am Ontario Cancer Institute in Toronto Es folgten Stationen als Forschungsgruppenleiter am Amgen-Institut in Toronto und als Professor am Department für Immunologie und medizinische Biophysik der Universität Toronto. Seit 2002 leitet Josef Penninger als wissenschaftlicher Direktor das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien.
IMBA
Das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften kombiniert Grundlagen- und angewandte Forschung auf dem Gebiet der Biomedizin. Interdisziplinär zusammengesetzte Forschergruppen bearbeiten funktionsgenetische Fragen, besonders in Zusammenhang mit der Krankheitsentstehung. Ziel ist es, das erworbene Wissen in die Entwicklung innovativer Ansätze zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krankheiten einzubringen.
IMP-IMBA Research Center
Zwischen dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP), das 1988 von Boehringer Ingelheim gegründet wurde, und dem seit 2003 operativen Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA) wurde eine enge Forschungskooperation vereinbart. Unter dem Namen „IMP-IMBA Research Center“ greifen die beiden Institute auf eine gemeinsame Infrastruktur im wissenschaftlichen und administrativen Bereich zu. Die beiden Institute beschäftigen insgesamt etwa 400 Mitarbeiter aus 30 Nationen und sind Mitglied des Campus Vienna Biocenter.
Ein Portraitfoto von Josef Penninger finden sie auf der IMBA-Website unter
http://www.imba.oeaw.ac.at/press/press-image-material/press-pictures/
Kontakt:
Dr. Heidemarie Hurtl, IMBA Communications
Tel. +43 1 79730-3625
Mobil: +43 (0)664 8247910
heidemarie.hurtl@imba.oeaw.ac.at
Wissenschaftlicher Kontakt:
Prof. Josef Penninger
josef.penninger@imba.oeaw.ac.at

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