An der Jacobs entwickeltes Datenbanksystem „rasdaman“ erhält internationalen Preis

Das unter der Leitung von Peter Baumann, Professor für Informatik an der Jacobs University, entwickelte Datenbanksystem verarbeitet multidimensionale Rasterdaten. Ähnlich wie Google Maps 2-dimensionale Karten bereitstellt, kann das Datenbanksystem zum Beispiel 4-dimensionale Klimadaten visualisieren und analysieren. Die rasdaman Technologie beantwortet Fragen wie: „Wo ist die Meeresströmung?“.

Das Datenbanksystem kann die Überflutung einer Stadt simulieren, wenn ein Fluss über die Ufer tritt, und Häuslebauern Auskunft über die Überschwemmungsgefahr für Grundstücke in Ufernähe geben.

Das Open-Source-System wird in einer Reihe von EU-Projekten eingesetzt. Dafür fließen 1,3 Millionen Euro Fördergeld an die Jacobs University. Eindimensionale Messreihen, zweidimensionale Satellitenbilder, dreidimensionale Daten aus der Meeresforschung und vierdimensionale Klimadaten können auf Anfrage selektiert, verknüpft und analysiert werden. Die von der EU geförderte transatlantische Initiative Earth-Server etwa, nutzt rasadaman für multidimensionale Analysen von geowissenschaftlichen und astrophysikalischen Daten.

Professor Hrishikesh Samant aus Indien überreichte den Geospatial World Innovation Award an Peter Baumann und den Repräsentanten der Europäischen Kommission, Wim Jansen. In seiner Festrede hieß es, die rasdaman Technologie führe zu einer weltweiten Demokratisierung und Nutzung von Daten auf allen Ebenen. Dies sei nicht nur der Wissenschaft dienlich, sondern biete auch Unternehmen die Möglichkeit zur Erschließung neuer Geschäftsmodelle. Weiterhin verbessere diese Innovation den Informationsfluss zwischen Regierung und Bürgern erheblich.

Peter Baumann kommentiert: „ Unsere Technologie ist für Wissenschaftler interessant, für die Industrie, für Institutionen wie etwa den deutschen Wetterdienst, aber natürlich auch für die breite Öffentlichkeit. Unser Ziel ist es, die rasdaman Technologie für jedermann bereitzustellen.“

Die Technik hinter diesem Vorhaben ist hochkomplex, denn nicht nur die riesigen und stetig wachsenden Datenmengen – eine einzige Klimasimulations-Datenreihe kann bereits Terabytes umfassen – sondern auch die Verwendung unterschiedlichster Datenformate und Bereitstellungsprogramme erfordern ein intelligentes und vor allem flexibles Datenbanksystem.

Weitere Fragen beantwortet:
Peter Baumann | Professor of Computer Science
Email: p.baumann@jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-3178

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Judith Ahues idw

Weitere Informationen:

http://www.jacobs-university.de

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