Jacob-Henle-Medaille an Experten der Nierenanatomie

Aus Anlass des 200. Geburtstags des großen Göttinger Anatomen und Nierenexperten Jacob Henle im Jahr 2009 verleiht die Medizinische Fakultät der Universitätsmedizin Göttingen die Jacob-Henle-Medaille an einen ausgewiesenen Nierenanatomen der Neuzeit: Professor Dr. Sebastian Bachmann von der Charité Berlin arbeitet seit vielen Jahren auf jenem Arbeitsgebiet, das Jacob Henle ehemals begründete. Bachmann gilt als internationaler Experte in der Erforschung von Struktur, Funktion und molekularer Ausstattung des harnbereitenden Tubulussystems der Niere.

Prof. Bachmann erhält die Auszeichnung für seine medizinisch bedeutsame Arbeit auf dem Gebiet der funktionellen Anatomie und der Physiologie der Niere. Die feierliche Verleihung der Jacob-Henle-Medaille findet statt am Donnerstag, 28. Januar 2010, um 15:15 Uhr im Hörsaal 542 des Universitätsklinikums Göttingen. Die Laudatio spricht Professor Dr. Gerhard Burckhardt, Studiendekan und Direktor der Abteilung Vegetative Physiologie und Pathophysiologie der Universitätsmedizin Göttingen. Im Anschluss daran hält Professor Bachmann einen Vortrag zum Thema „Im Geiste des Erfinders: Mechanismen der Henle`schen Schleife für die renale Homöostaseregulation“.

Verleihung der Jacob-Henle-Medaille
an Prof. Dr. Sebastian Bachmann, Charité-Universitätsmedizin Berlin
Donnerstag, 28. Januar 2010, 15:15 Uhr
Hörsaal 542, Universitätsklinikum Göttingen
Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen
Medienvertreter sind herzlich eingeladen!
Prof. Dr. Sebastian Bachmann ist seit 2004 Direktor des Instituts für Vegetative Ana-tomie im Zentrum für Anatomie der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Er studierte Biologie und Philosophie in Kiel und Salzburg und wurde 1978 im Fach Zoologie mit einer Arbeit zum „Axialorgan der Echinodermen promoviert. 1990 absolvierte er die Habilitation für das Fach Anatomie und Zellbiologie. Seit 1995 ist Professor Bachmann an der Charité Berlin als Professor für Anatomie tätig. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt dabei in dem Bereich, den Jacob Henle mit der Entdeckung der „Henle`schen Schleife“ vor über 140 Jahren in Göttingen begründete. Professor Bachmann hat mit Hilfe der Mikroskopie viel dazu beigetragen, die Funktionen der Nieren zu verstehen. Er ist international in der Erforschung des Transport- und Kreislaufsystems der Nieren tätig.

Seit 2005 ist Prof. Bachmann Sprecher der DFG-Forschergruppe FOR 667 „Epithelia-le Mechanismen der renalen Volumenregulation“. Aufgabe des Forschungsverbundes ist es, Störungsmechanismen im Transportsystem der Niere zu ergründen. Es sollen neue Erkenntnisse zur Funktion verschiedener Transportproteine gewonnen werden, die an der Filtrierung des Blutes beteiligt sind. Die Erkenntnisse sollen helfen, Erkrankungen der Niere besser zu verstehen und daraus resultierenden Bluthochdruck sowie Herzinfarkt zu verhindern. Professor Bachmann vernetzt in seinen Arbeiten Grundlagenforschung und klinische Forschung.

Die Jacob Henle-Medaille wird seit 1988 jährlich für herausragende, medizinisch relevante wissenschaftliche Leistungen vergeben. Mit der Verleihung der Medaille erinnert die Medizinische Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen an den Göttinger Anatomen und Physiologen Friedrich Gustav Jacob Henle (1809 bis 1885). Henle forschte und lehrte 33 Jahre lang in Göttingen. Nach ihm wurde die „Henle'sche Schleife“ benannt, ein spezieller Abschnitt im Tubulus-System (Röhrchensystem der Harnaufbereitung) in der Niere.

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