Internationale Anerkennung für Taiwan-Forschung: RUB-Forschungsstelle wird ausgezeichnet

Taiwan, der „kleine Tiger“, steht nicht nur politisch im Schatten des viel größeren Bruders auf dem chinesischen Festland, sondern oft auch im Schatten der sinologischen Forschung. Seit fast zehn Jahren wirkt die Forschungsstelle zur taiwanesischen Kultur und Literatur an der Ruhr-Universität Bochum dem entgegen.

Mit Erfolg: Die „Académie des sciences morales et politiques“ in Paris hat die Bochumer Forschungsstelle mit einem „Grand Prix“ und einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro ausgezeichnet. Die Forschungsstelle spiele seit mehreren Jahren in der universitären Taiwan-Forschung in Europa eine herausragende Rolle, heißt es in der Begründung.

Anerkennung und Ansporn

Mit dem Grand Prix und dem von der „Fondation culturelle franco-taiwanaise“ gestifteten Preisgeld hat die Forschungsstelle nun eine hohe internationale Auszeichnung erhalten. Der Preis sei eine Bestätigung für den engagierten und umsichtigen Ausbau der Einrichtung und zugleich ein Ansporn zu ihrer weiteren Entwicklung, sagt Prof. Dr. Regine Mathias, Dekanin der Fakultät für Ostasienwissenschaften der RUB. Seit ihrem Bestehen hat die Forschungsstelle auch weit über Europa hinaus, vor allem in China, deutliche Zeichen gesetzt. Unter der Leitung von Dr. Henning Klöter veröffentlichen Bochumer Wissenschaftler Studien aus so unterschiedlichen Bereichen wie der Linguistik, der Geopolitik, der Literaturwissenschaft und der Soziologie und geben die Buchreihe „Studia Formosiana“ heraus. „Darüber hinaus gewährleistet die Forschungsstelle dank einer Sammlung von rund 5.000 Titeln, die größtenteils über Internet zugänglich sind, eine weite Verbreitung von Kenntnissen über Taiwan“, so die Begründung der Pariser Akademie für die Preisverleihung.

International vernetzt

Die Forschungsstelle veranstaltet nicht nur internationale Konferenzen und Tagungen, die sich mit Taiwan beschäftigen. Dutzende von Gastwissenschaftlern aus mehreren Kontinenten hat sie zudem bereits beherbergt, einige davon als „research fellows“ über einen längeren Zeitraum. Durch Autorenlesungen hat sie die taiwanesische Literatur einem breiteren Publikum nahe gebracht, und sie hat sich federführend an der Gründung der „European Association for Taiwan Studies“ mit Sitz in London beteiligt. Gegründet wurde die Forschungsstelle 1999 von Prof. Dr. Helmut Martin. Nach dreijährigen Vorarbeiten, unter anderem mit umfassenden Buchkäufen, wurde sie 2002 offiziell eröffnet.

Weitere Informationen

Dr. Henning Klöter, (zurzeit in Taiwan), Vertretung: Dr. Rüdiger Breuer, Forschungsstelle für taiwanesische Kultur und Literatur, Fakultät für Ostasienwissenschaften der RUB, Tel. 0234/32-28876, -22993, E-Mail: tcl@ruhr-uni-bochum.de

Redaktion: Jens Wylkop

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Dr. Josef König idw

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