Humboldt-Professur holt internationale Forscherstars nach Deutschland

Drei Spitzenwissenschaftlerinnen und drei Spitzenwissenschaftler aus dem Ausland sind am Dienstagabend in Berlin mit dem höchstdotierten Forschungspreis Deutschlands ausgezeichnet worden, der Alexander von Humboldt-Professur.

Die Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Cornelia Quennet-Thielen und der Präsident der Humboldt-Stiftung Helmut Schwarz überreichten die Preise während einer Festveranstaltung an William Crawley-Boevey, Tiffany Knight, Katrin Kogman-Appel, Judith Pfeiffer, Wolfgang Wernsdorfer und Andreas S. Schulz.

Die Preisträger wurden von deutschen Universitäten nominiert und werden nun in Bielefeld, Bonn, Halle/Leipzig, Karlsruhe, München und Münster forschen. Die Auszeichnung ist mit je fünf Millionen Euro für experimentell und je dreieinhalb Millionen Euro für theoretisch arbeitende Wissenschaftler dotiert.

„Die Alexander von Humboldt-Professur zeigt, dass unsere Universitäten so attraktiv sind, dass herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Topadressen im Ausland den Rücken kehren, um in Deutschland zu forschen“, sagte Helmut Schwarz in Berlin.

„Hier geben wir ihnen die Freiheit, sich ganz auf die Wissenschaft zu konzentrieren – statt immer neue Anträge schreiben zu müssen. Wir schenken den Freiraum, Grundlagen zu erforschen, ohne bereits die nächste Anwendung im Kopf haben zu müssen. Wir ermöglichen es, Fragen zu erforschen, die nicht zum Mainstream gehören, sondern deren Relevanz vielleicht erst in Jahrzehnten sichtbar wird. Gerade diese Freiheit macht die Humboldt-Professur international so attraktiv.“

„Mit der Alexander von Humboldt-Professur gelingt es in beeindruckender Weise, internationale Spitzenforscherinnen und -forscher nach Deutschland zu holen. Dieser Preis leistet aber noch mehr: Im Idealfall ist die Einwerbung einer Humboldt-Professur für eine Universität Baustein einer umfassenden Internationalisierungsstrategie und ermöglicht es ihr, neue Forschungsfelder zu erschließen und ihr Profil zu schärfen“, sagte Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung. „Die Humboldt-Professoren wirken an ihren Hochschulen oft als Impulsgeber – für die Forschung, für die Lehre und für die internationale Vernetzung.“

Mit der Alexander von Humboldt-Professur zeichnet die Humboldt-Stiftung jährlich bis zu zehn weltweit führende, im Ausland tätige Forscherinnen und Forscher aller Disziplinen aus. Neben der herausragenden wissenschaftlichen Qualifikation der Kandidaten sind die Konzepte der Hochschulen entscheidend, die den Forschern und ihren Teams eine dauerhafte Perspektive in Deutschland bieten sollen. Die Auszeichnung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Die Preisträgerinnen und Preisträger im Überblick:

• William Crawley-Boevey, Reine Mathematik, hat bisher an der University of Leeds geforscht und wechselt an die Universität Bielefeld
• Tiffany Knight, Ökologie, wechselt von der Washington University in St. Louis, USA, an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ Leipzig und das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig (iDiv)
• Katrin Kogman-Appel, Jüdische Studien, kommt von der Ben-Gurion University of the Negev in Beer-Sheva, Israel, an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster
• Judith Pfeiffer, Islamwissenschaften, wechselt von der University of Oxford, Großbritannien, an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
• Wolfgang Wernsdorfer, Experimentelle Festkörperphysik, kommt vom Institut Néel, CNRS in Grenoble, Frankreich, an das Karlsruher Institut für Technologie
• Andreas S. Schulz, Angewandte Mathematik, kam bereits 2015 vom Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, USA, an die TU München

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Die Alexander von Humboldt-Stiftung

Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit mehr als 27.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 140 Ländern – unter ihnen 52 Nobelpreisträger.

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