HPI-Studenten konzipieren neuartige Software für Wissensvernetzung

Das von der Potsdamerin Mia Konew (26) und den beiden Berlinern Benjamin Eckart (27) und Jan Brunnert (28) ausgetüftelte System soll den Zeitaufwand für das Auffinden spezifischen Wissens drastisch reduzieren.

Gleichzeitig verspricht es, die Kultur der Wissensteilung zu fördern. Wird an das neuartige Softwaresystem eine Frage gestellt, sucht es automatisch die kompetentesten verfügbaren Personen im Haus und unterstützt einen kurzen effektiven Wissensaustausch zwischen spontan gebildeten kleinen Arbeitsgruppen. Mit der Idee gelangten die drei Studierenden in das Finale des ersten Businessplan-Wettbewerbs des HPI.

„Damit haben wir ein altbekanntes, schwieriges Wissensmanagement-Problem gelöst. Das System funktioniert so einfach wie eine E-Mail“, berichtet Konew. Die Potsdamer Betriebswirtschafts-Studentin hatte an der HPI School of Design Thinking ein Zusatzstudium im Design Thinking, einer Innovationsmethode, absolviert. Die von dem Trio konzipierte Software erfasst das Wissen eines Mitarbeiters selbstlernend. Dabei werden gespeicherte Dokumente sowie Nutzerdaten aus dem Inter- und Intranet des betreffenden Mitarbeiters analysiert und anschließend als Wissen zu einem bestimmten Thema klassifiziert. „Aufgrund dieser Datenbasis und dank Angaben über die Organisationsstruktur und über die Verfügbarkeit der entsprechenden Beschäftigten ist unsere Software in der Lage, Anfragen nach Wissensquellen direkt an die richtige Stelle weiterzuleiten“, berichtet Masterabsolvent Benjamin Eckart.

„Statt die Leute in einem riesigen Wissenslagerhaus alleine alle Schubladen durchsuchen zu lassen, organisieren wir – bildlich gesprochen – eine Art sorgfältig ausgewähltes Speeddating, das sich rund um Fragen wie ,Wer weiß was? Wo kann man was finden? Wie kann man was lösen?' dreht“, zieht HPI-Masterabsolvent Jan Brunnert einen Vergleich mit konventionellen Knowledge Management-Systemen. Diese folgen noch der alten Wissenskultur, nach der alles Wissen verschriftlicht werden muss und das Horten von Information im Vordergrund steht. Stattdessen konzentriert sich die neue Lösung der HPI-Studenten hauptsächlich auf das Teilen von Wissen, auf schnelle Antworten zu Fragen im Augenblick ihres Auftauchens und auf die Bildung von Synergien durch Zusammenarbeit – alles Aspekte einer neuen Wissenskultur.

Die neue Lösung arbeitet mit einem statistisch ermittelten Ranking der Personen, die für bestimmte Fragen wahrscheinlich die besten Antwortgeber sind. Die jungen Entrepreneure rechnen mit Erstkunden vor allem im Bereich der Informationstechnologie-Unternehmen, der Kreativwirtschaft, den Medien und im Bereich Unternehmensberatung, also überall dort, wo das Teilen von Wissen immer mehr an Bedeutung gewinnt und ein Übergang in die neue Wissenskultur gemeistert werden soll. Derzeit sind die HPI-Studenten auf der Suche nach Pilotkunden oder Projektpartnern.

Hintergrund Businessplan-Wettbewerb

Das Hasso-Plattner-Institut hat Erfolg damit, mehr Studenten für eine Karriere als Unternehmer zu interessieren: 24 Teams von Studierenden und Doktoranden haben im Sommersemester 2010 an einem erstmals veranstalteten Businessplan-Wettbewerb teilgenommen. Vier Teams kamen in die Endrunde des Wettbewerbs um die kreativste und erfolgversprechendste Geschäftsidee. Die Wettbewerbsjury aus Stifter Hasso Plattner und den Geschäftsführern des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) und des Wagniskapitalfonds Hasso Plattner Ventures (HPV) wählte im Oktober zwei Siegerteams im aus. Zur Gründung eines eigenen Unternehmens erhalten sie Startkapital und Sachunterstützung im Wert von insgesamt gut 100.000 Euro.

In der Summe enthalten sind zum Beispiel Gründerstipendien des HPI für die Zeit nach Abschluss des Studiums sowie Startkapital und Unterstützung durch Geschäftsräume und Coaching. Diese stellt der Wagniskapitalfonds HPV den siegreichen studentischen Jungunternehmern in spe bereit. Alle Maßnahmen haben eine Laufzeit von einem Jahr. Der Wettbewerb wird von Deutschlands Elite-Schmiede für IT-Ingenieure gemeinsam mit dem Wagniskapitalfonds HPV ausgerichtet. Am Hasso-Plattner-Institut rundet er das neu strukturierte Ausbildungsangebot im Bereich IT-Entrepreneurship ab.

Mit solchen zusätzlichen Anreizen will das Institut den Kreis junger Start-up-Unternehmen rund ums HPI nachhaltig ausweiten und das Land wirtschaftlich voranbringen. Seit der Aufnahme des Lehrbetriebs im Jahr 1999 haben HPI-Studierende bereits gut zehn Unternehmen gegründet und den Sprung in die Selbständigkeit gewagt. Die Kombination aus praxisnaher universitärer Ausbildung und eingebundener Entrepreneurship-Förderung am HPI ist einzigartig und lässt die jungen Talente in Potsdam doppelt profitieren.

Kurzprofil Hasso Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang „IT-Systems Engineering“ an – eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit 450 Studenten genutzt wird. Insgesamt gut ein Dutzend Professoren und über 50 weitere Lehrende sind am HPI tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme. Das HPI kam beim jüngsten CHE-Hochschulranking unter die besten vier Informatikstudiengänge im deutschsprachigen Raum, die sich Rang 1 teilen.

Hans-Joachim Allgaier, M.A.
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