Hochschule Koblenz erhielt Innovationspreis Rheinland-Pfalz 2012

Mit dem Innovationspreis honoriert das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung jährlich besonders innovative Forschungseinrichtungen und Unternehmen als Anerkennung ihrer Leistungen und ihres Einsatzes für wegweisende Produkte in der Wirtschaft des Landes. Eine Jury hatte die Auswahl aus 65 Bewerbungen getroffen.

Für die erfolgreichste Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft erhielten die beiden Professoren Dr. Georg Ankerhold und Dr. Peter Kohns von der Hochschule Koblenz, die am RheinAhrCampus in Remagen tätig sind, zusammen mit dem Koblenzer Unternehmen Kennametal Stellite GmbH den begehrten Preis. Dem Festakt in Trier wohnten auch der Präsident der Hochschule Koblenz, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, sowie der Vizepräsident für Forschung, Prof. Dr. Dietrich Holz, bei. Prämiert wurde ein optisch-spektroskopisches Messsystem, mit dem Fehlbeschichtungen frühzeitig erkannt und vermieden werden können.

Die Beschichtung metallischer Oberflächen wie zum Beispiel im Motorenbau oder bei Turbinenanlagen, um diese härter, hitzebeständiger, verschleißfester zu machen und vor Korrosion zu schützen, ist heute eine Schlüsseltechnologie im High-Tech-Maschinenbau. Typischerweise werden dabei Legierungen aus Metallen mit den Oberflächen verschmolzen. Diese Hochtemperaturprozesse sind jedoch sehr empfindlich gegenüber Störungen zum Beispiel bei Verunreinigungen oder Restfeuchte der Materialien. Auch geringste Abweichungen im Prozess können zu Fehlern und damit zu drastischen Qualitätseinbußen bei der Beschichtung führen.

Ein neuartiges spektroskopisches Kontrollverfahren wurde dazu am RheinAhrCampus entwickelt. Dieses Kontrollverfahren liefert dem weltweit tätigen Koblenzer Unternehmen nun einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in seiner Branche. Spektroskopische Kontrolle nutzt den Umstand, dass bei diesen Hochtemperaturprozessen jeweils ein ganz eigenes Lichtspektrum abgestrahlt wird. Temperaturschwankungen oder sonstige Störungen verursachen Änderungen in diesem Lichtspektrum und können messtechnisch registriert und ausgewertet werden. Gegebenenfalls lassen sich Störungen dann durch eine Gegenregelung korrigieren. Eine in Folge gleichbleibend hohe Schichtqualität und ein deutlich geringerer Ausschuss ergeben einen klaren ökonomischen und ökologischen Vorteil.

„Der Erfolg ist eindrucksvoll. Es zeigt sich, dass es Unternehmen mit dem Mut zu neuen Produkten und Herstellungsweisen gelingt, sich neue Märkte zu erobern und sich am Markt zu behaupten“, so lobt Dr. Joe Weingarten, Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz die Preisträger bei der Verleihung des Innovationspreises in Trier.

„Rheinland-Pfalz sieht Innovationspolitik als zentralen Teil der Wirtschaftspolitik und unterstützt deshalb vor allem Ideen und Initiativen, die zu neuen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen in kleinen und mittleren Unternehmen führen.“ Das Wirtschaftsministerium sieht die Preisträger als Vorreiter auf dem Weg zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Innovationen.

Media Contact

Christiane Gandner idw

Weitere Informationen:

http://www.hs-koblenz.de

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