Hoch dotierter Röntgen-Preis der Universität Gießen geht an Heidelberger Physiker PD Dr. Jörg Evers

PD Dr. Jörg Evers Bild: privat

Der mit 15.000 Euro dotierte renommierte Röntgen-Preis der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) geht in diesem Jahr an den Privatdozenten Dr. Jörg Evers vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg.

Der 38-jährige Physiker und Forschungsgruppenleiter erhält die Auszeichnung für die Entwicklung und Verifizierung eines grundlegend neuen quantenoptischen Ansatzes für die Beschreibung von Röntgenstreuung an Atomkernen in nanoskopischen Systemen. Die Verleihung des Preises findet traditionell beim Akademischen Festakt der JLU (21. November 2014, 10.30 Uhr, Aula) statt.

Seit dem vergangenen Jahr haben Röntgen-Preisträgerinnen und -Preisträger die Gelegenheit, ihr Forschungsgebiet im Rahmen einer öffentlichen Vortragsveranstaltung am Vorabend des Festakts vorzustellen. Der Röntgen-Vortrag findet am Donnerstag, 20. November 2014, um 18 Uhr im Hörsaal II, Hörsaalgebäude der Physik, Heinrich-Buff-Ring 14, in Gießen statt.

Unter dem Titel „Gebändigtes Röntgenlicht: Quantenzustände aus dem Nichts“ wird PD Dr. Evers von seinem grundlegend neuen Ansatz für die Beschreibung von Röntgenstreuung an Atomen berichten. Zentrales Thema seiner mit dem diesjährigen Röntgenpreis ausgezeichneten Forschungsarbeit sind quantenmechanische Überlagerungszustände zwischen verschiedenen atomaren Zuständen. PD Dr. Evers promovierte in Freiburg und ist seit 2007 Gruppenleiter am MPI in Heidelberg, wo er sich 2008 habilitierte.

Die JLU verleiht den Preis seit 1975 im Andenken an Wilhelm Conrad Röntgen, ordentlicher Professor der Physik an der damaligen Ludwigs-Universität Gießen im späten 19. Jahrhundert und erster Physik-Nobelpreisträger. Der Röntgen-Preis wird für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten und Verdienste auf dem Gebiet der strahlen-physikalischen oder strahlen-biologischen Grundlagenforschung verliehen.

Mit ihm sollen in erster Linie Arbeiten von Nachwuchskräften ausgezeichnet werden. Gestiftet wird der Preis von den regionalen Institutionen der Pfeiffer Vacuum Technology AG, der Dr.-Erich-Pfeiffer-Stiftung und der Ludwig-Schunk-Stiftung.

Termine
Röntgen-Vortrag: Donnerstag, 20. November 2014, um 18 Uhr im Hörsaal II, Hörsaalgebäude der Physik, Heinrich-Buff-Ring 14, Gießen
Akademischer Festakt mit offizieller Preisverleihung: Freitag, 21. November 2013, 10.30 Uhr, Aula der JLU, Ludwigstraße 23, Gießen

Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen¬schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).

Weitere Informationen:

http://www.uni-giessen.de

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Charlotte Brückner-Ihl idw - Informationsdienst Wissenschaft

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