Herrschaft und Widerstand

Der Sportwissenschaftler Kai Reinhart erhält den Wissenschaftspreis des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) 2008/2009. Reinhart promovierte bei Prof. Dr. Michael Krüger am Institut für Sportwissenschaft der WWU Münster zum Thema „Herrschaft und Widerständigkeit im DDR-Sport“.

Als Hauptpreisträger erhält Reinhart 5000 Euro. Mit dem Wissenschaftspreis prämiert der DOSB herausragende Arbeiten von hohem wissenschaftlichen Rang, deren Ergebnisse der Sportentwicklung dienen. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert, die auf fünf Preisträger verteilt werden. Der DOSB verleiht die Preise am 6. Februar 2009 an der Universität Jena.

Reinhart studierte von 1995 bis 2002 Geschichte, Sportwissenschaft und Deutsch auf Lehramt an der WWU Münster. Von 2002 bis 2006 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sportwissenschaft und war Stipendiat des Cusanuswerks. Sein Referendariat absolvierte er an einer Schule in Castrop-Rauxel.

Reinhart untersuchte in seiner Dissertation die gesellschaftlichen Funktionen des Sports in der DDR. Er fand heraus, dass das DDR-Regime über den Sport einerseits Werte wie Gemeinschaft und Leistungsfähigkeit transportieren wollte. Andererseits nutzten manche Athleten den Sport, um sich dem System zu entziehen. In Sportarten wie Skateboarding, Bergsteigen, Klettern oder Windsurfen, in der DDR als „Brettsegeln“ bezeichnet, fanden Individualisten noch Nischen, in denen sie sich abseits sozialistischer Kontrolle ausleben konnten.

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Juliette Ritz Universität Münster

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