Hentschel-Preis 2013 für Schlaganfall-Forschung vergeben

Rund 120 Interessierte nutzten am Samstag, den 26. Oktober 2013, das jährliche Angebot des Universitätsklinikums Würzburg und der Stiftung „Kampf den Schlaganfall“ sich über Warnsymptome, Therapieoptionen und die weitere Erforschung der Volkskrankheit Schlaganfall zu informieren. Neben zwei Expertenvorträgen mit anschließender Diskussion war das öffentliche Arzt-Patienten-Seminar im Hörsaal des Zentrums für Operative Medizin (ZOM) auch die Plattform für die Vergabe des diesjährigen Hentschel-Preises.

Gezielte Unterstützung junger Schlaganfall-Forscherinnen und -Forscher
Mit dieser Auszeichnung ehrt die Stiftung „Kampf dem Schlaganfall“ thematisch passende wissenschaftliche Arbeiten aus der Grundlagen- oder klinischen Forschung, einschließlich Prävention, Diagnostik und Therapie. Der mit 4.000 Euro dotierte Preis richtet sich ausschließlich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis maximal bis 35 Jahre. Außerdem müssen sie die preiswürdigen Leistungen am Würzburger Universitätsklinikum oder an der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg erbracht haben.
Im Fokus: α-Granula und Thrombenbildung
In diesem Jahr ging der Hentschel-Preis an Dipl.-Biochemiker Carsten Deppermann. Der gebürtige Frankfurter, Jahrgang 1985, arbeitet seit Oktober 2011 in der Arbeitsgruppe von Prof. Bernhard Nieswandt, dem Leiter des Lehrstuhls für Experimentelle Biomedizin der Uni Würzburg, an seiner Doktorarbeit. Thema ist die „Thrombozyten-Degranulierung in Hämostase, Thrombose und Schlaganfall“. In diesem Zusammenhang untersuchte Deppermann die Rolle von Blutplättchen und das Fehlen spezifischer Zellbestandteile, der so genannten α-Granula, in den Blutplättchen in Hinblick auf die Bildung von Thromben (Blutpfropfen) nach Gefäßverletzungen und beim Schlaganfall. Es zeigte sich, dass genetisch manipulierte Mäuse, denen ein Gen, das zur Bildung der α-Granula führt, fehlt, gegen die Bildung von Blutpfropfen als Folge des Schlaganfalls geschützt sind. „Die Ergebnisse von Carsten Deppermann sind von therapeutischer Relevanz, da sie mithelfen, das komplexe Zusammenspiel von Blutplättchen, Thrombenbildung und Schlaganfall besser zu verstehen und damit neue Behandlungsstrategien zu entwickeln“, verdeutlichte Prof. Christoph Reiners, der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Würzburg, in seiner Laudatio.
Stiftung „Kampf dem Schlaganfall“
Um die Schlaganfall-Forschung zu unterstützen, hat Günter Hentschel, der ehemalige Leiter des Würzburger Gewerbeaufsichtsamts, im Jahr 2009 die Stiftung „Kampf dem Schlaganfall“ ins Leben gerufen. Der Kapitalgrundstock der gemeinnützigen Initiative stammt aus seinem Privatvermögen. Die Motivation für Hentschels Engagement war eine einschneidende persönliche Erfahrung: Seine Schwiegermutter war nach einem Schlaganfall bis zu ihrem Tod eineinhalb Jahre ans Bett gefesselt und musste künstlich ernährt werden. „Ich hoffe auf die Entwicklung eines Medikaments, das Schlaganfall-Risikopatienten prophylaktisch einnehmen können“, beschreibt Hentschel seine Vision. Um auch in Zukunft den Kampf gegen den Schlaganfall vorantreiben zu können, freuen sich Günter Hentschel und seine Stiftung über Spenden auf das Konto:
Kampf dem Schlaganfall, HypoVereinsbank Würzburg,
BLZ 790 200 76, Konto-Nr. 347 390 402
(BIC: HYVEDEMM455 / IBAN: DE45790200760347390402).
Die Stiftung ist vom Finanzamt Würzburg unter der Steuernummer 257/147/00343 als gemeinnützig anerkannt. Zustiftungen und Spenden sind daher steuerlich absetzbar

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Susanne Just idw

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