Helmholtz fördert neue Ausgründungen

„Aus der Forschung können hervorragende Ideen und Ansätze für echte Innovationen entstehen, oft aber ist der Weg bis zu einem marktfähigen Produkt oder einer Dienstleistung noch sehr weit, die Startphase einer Ausgründung ist daher besonders kritisch.

Um hier die Erfolgschancen zu erhöhen, unterstützen wir die Ausgründung von Unternehmen aus der Helmholtz-Forschung nicht nur durch gründliche Beratung in den Helmholtz-Zentren durch erfahrene Experten, sondern fördern ausgewählte Start-Ups in der Startphase auch finanziell“, sagt Dr. Rolf Zettl, Geschäftsführer der Helmholtz-Gemeinschaft.

„Mit der Unterstützung von Ausgründungen trägt die Helmholtz-Gemeinschaft darüber hinaus auch dazu bei, ein wichtiges Ziel des Paktes für Forschung und Innovation, nämlich den Transfer vor Forschungserkenntnissen in die Wirtschaft, zu erreichen“.

Mit der vollen Fördersumme von jeweils 100.000 Euro aus dem Fonds und mindestens der gleichen Summe aus dem jeweiligen Helmholtz-Zentrum stehen den Gründern bzw. ihren Instituten damit für ein Jahr zusätzliche Mittel zur Finanzierung von Personal in der Ausgründungsphase zur Verfügung. Zugleich können die Gründer zielgerichtet ihre Ausgründung weiterentwickeln.

Mit Helmholtz Enterprise unterstützt die Helmholtz-Gemeinschaft Ausgründungsvorhaben oder Ausgründungen, die das Potenzial haben, sich auf dem Markt zu bewähren. Die geförderten Vorhaben haben das Gutachtergremium aus externen Experten überzeugt, weil sie eine große Verbesserung gegenüber bisher vorhandenen Technologien darstellen und die Erfolgschancen hoch sind. Die Zahl der seit 2005 durch Helmholtz Enterprise geförderten Gründungsvorhaben erhöht sich damit auf 67.

Die geförderten Projekte sind:

CAROLA – Partikelabscheider für häusliche Biomassekessel
Private Kleinfeuerungsanlagen verursachen Feinstäube, die gesundheitsschädlich sind. KIT-Forscher haben den kompakten elektrostatischen CAROLA-Abscheider für Feinstpartikel aus Kleinfeuerungsanlagen entwickelt, der entscheidende Vorteile gegenüber auf dem Markt befindlichen Produkten aufweist: So scheidet er bis zu 90 % der entstehenden Rußpartikel ab und unterschreitet damit die Emissionsgrenzwerte der neuen Bundesimmissionsschutzverordnung. Der patentierte CAROLA-Abscheider reinigt sich automatisch und funktioniert auch im Langzeitbetrieb.
Ansprechpartner: Dr. Hanns-Rudolf Paur, Leiter Aerosol und Partikel Technologie
Tel: 0721 6082 3029 ;
E-Mail: hanns-rudolf.paur@kit.edu
Karlsruher Institut für Technologie
Zugkollisionsvermeidungssystem RCAS
Im Rahmen des DLR-Forschungsprojekts RCAS wird ein Kollisionsvermeidungssystem für Züge (Railway Collision Avoidance System) entwickelt. Kern des Systems ist der Austausch von Informationen über Position und Geschwindigkeit über direkte Zug-zu-Zug-Funk-Kommunikation, die keine zusätzlichen Komponenten entlang der Schienen- Infrastruktur erfordert. Das System verwertet die Daten, unterbreitet dem Zugführer in kritischen Situationen Lösungsvorschläge oder greift steuernd in das Bremsverhalten ein. RCAS bringt das aus der Luftfahrt bekannte TCAS-Verfahren als zusätzliches Sicherheitssystem auf die Schiene, wo bislang eine derartige Sicherungstechnologie noch nicht zum Einsatz kam.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Thomas Strang
Tel: 08153-281354
E-Mail: thomas.strang@dlr.de
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
KairosENTEC
In der medizinischen Diagnostik, Therapie und Forschung wird ionisierende Strahlung eingesetzt, wobei die Exposition des Personals, aber auch der Patienten, genau kontrolliert werden muss. Kairos ENTEC ist eine Ausgründung von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums München und entwickelt und vermarktet hochsensible Strahlungsmess- und Dosiswarngeräte. Die Sensoren auf Halbleiterbasis sind sehr klein und zudem für andere Applikationen auch biokompatibel. Zudem kann erstmals auch gepulste Röntgenstrahlung online gemessen werden, die von Computertomografen oder in der interventionellen Radiologie verwendet wird. Die aufgenommene Dosisrate wird in Echtzeit ermittelt, so dass eine sofortige Warnung und somit ein optimaler Schutz der beteiligten Personen möglich ist. Die Geräte lassen sich kostengünstig herstellen und sind gegenüber am Markt befindlichen Lösungen leistungsfähiger.
Ansprechpartner: PD Dr. Stefan Thalhammer
Tel: 089 3187 2893
E-Mail: stefan.thalhammer@helmholtz-muenchen.de
Helmholtz-Zentrum München
4SEAS – Radarbasiertes System zur Bestimmung von Seegangsparametern
Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Geesthacht entwickeln ein offshore-taugliches Radarsystem, das Seegang und Wasserstand an einem bestimmten Ort erfasst. Gegenüber den bislang verwendeten Bojen ist ein solches System genauer und kostengünstiger. Es ist unempfindlich gegenüber Eisgang und erfasst auch Wellenhöhen von unter einem Meter nahe an Bauwerken, z.B.: Offshore-Windkraftanlagen. Daher kann das System ein sicheres Übersetzen auf das Bauwerk ermöglichen. Ein Prototyp wurde bereits entwickelt und validiert. Langfristig sollen weitere Anwendungen wie die Richtungsauflösung des Seegangs und eine schiffsgestützte Anwendung entwickelt werden.
Ansprechpartner: Stephan Sedlacek
Tel.: 04152 871899
E-Mail: stephan.sedlacek@hzg.de
Helmholtz-Zentrum Geesthacht für Material- und Küstenforschung
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit über 31.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 17 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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Thomas Gazlig idw

Weitere Informationen:

http://www.helmholtz.de/

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