Hamburger Wissenschaftspreis 2013 "Demenzforschung" an Neurobiologen Mathias Jucker verliehen

Jucker wurde für seine wegweisenden Forschungen zu zellulären und molekularen Mechanismen, die für die Hirnalterung und die Entstehung der Alzheimerkrankheit verantwortlich sind, ausgezeichnet. Gestiftet wird der mit 100.00 Euro höchstdotierte Preis einer deutschen Wissenschaftsakademie von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve.

Akademiepräsident Edwin J. Kreuzer gab zudem das Thema des Hamburger Wissenschaftspreises 2015 bekannt: Er wird den Nanowissenschaften gewidmet sein.

Die Zweite Bürgermeisterin, Dr. Dorothee Stapelfeldt, würdigte den Preis mit einem Grußwort und sagte: „Die beeindruckenden Forschungsergebnisse von Herrn Professor Jucker belegen, wie erfolgreich Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Deutschland zusammenarbeiten. Das Geheimnis dieses Erfolges liegt meiner Überzeugung nach in der Zusammenarbeit gleichberechtigter Partner: Der Universitäten, der Max-Planck-Institute, der Fraunhofer-Institute und der Helmholtz-Zentren.“

„In allen westlichen Industrienationen nimmt die Zahl der Patienten mit Demenzerkrankungen zu. Fortschritte auf dem Gebiet der Demenzforschung werden daher dringender benötigt denn je“, begründete der Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Edwin J. Kreuzer, die Wahl des Themas für den Wissenschaftspreis 2013. „Professor Jucker gehört zu den international führenden Vertretern der experimentellen Demenzforschung in Deutschland“, so Kreuzer weiter. „Ihm und seinem Team ist es gelungen, wesentlich zur Aufklärung der grundlegenden Mechanismen der Alzheimer-Erkrankung beizutragen. Sein Forschungsansatz macht Hoffnung auf die Entwicklung präventiver Maßnahmen gegen die Alzheimer-Erkrankung.“

„Mathias Jucker ist nicht nur die Wunschbesetzung für jede Alzheimer Forschungsprofessur, sondern auch eine eindrucksvolle Persönlichkeit und ein wunderbarer Mensch“, mit diesen Worten gratulierte Professor Dr. Michael Madeja, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Frankfurt am Main dem Preisträger. „Die Forschungen von Mathias Jucker sind Wagnisse und seine wissenschaftlichen Arbeiten glänzen von Radikalität der zugrunde liegenden Idee, der These. Jede dieser Arbeiten eröffnet, fast möchte ich sagen: reißt ein neues Forschungsfeld auf. Die Klarheit seiner Vorstellungen ist im wahrsten Sinne atemberaubend.“

Der so Geehrte dankte unter anderen dem Laudator und den Stiftern des Preises sowie vor allem seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne die seine Forschung nicht möglich wäre: „Jeder hat seinen Beitrag zu unserem Erfolg und auch zu diesem Preis geleistet.“ Das Preisgeld möchte er für die Charakterisierung der sehr frühen Eiweiß-Aggregationskeime bei der Alzheimer-Demenz verwenden. Hierbei zielt das Forschungsprojekt aber nicht nur auf den zugrunde liegenden Mechanismus der Entstehung solcher Aggregationskeime, sondern Jucker will auch untersuchen, inwieweit solche Aggregationskeime als frühe Indikatoren für die Erkrankung dienen können.

Bildmaterial und weitere Informationen zur Preisverleihung und zum Preisträger unter http://www.awhamburg.de/preise/preistraeger-2013.html

Rückfragen der Medien:
Dr. Elke Senne
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Akademie der Wissenschaften in Hamburg
040/42 94 86 69 – 20
0171/933 71 60
elke.senne@awhamburg.de
Dr. Alexander von Vogel
Pressesprecher
Behörde für Wissenschaft und Forschung
040/428 63 – 23 22
alexander.vonvogel@bwf.hamburg.de
Der Hamburger Wissenschaftspreis
Der Hamburger Wissenschaftspreis war 2013 dem Thema „Demenzforschung“ gewidmet. Die international besetzte Jury unter Vorsitz des damaligen Akademiepräsidenten Heimo Reinitzer erhielt insgesamt 16 Nominierungen. Sie wurden vorgeschlagen von Universitäten, Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsinstitutionen aus ganz Deutschland und Österreich. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und wurde für 2013 zum dritten Mal ausgeschrieben. Mit 100.000 Euro ist er der höchstdotierte Preis einer deutschen Wissenschaftsakademie. 2009 wurde er im Bereich „Infektionsforschung“ verliehen und an Professor Dr. Stefan Ehlers vom Forschungszentrum Borstel und der Universität Kiel vergeben. Den Hamburger Wissenschaftspreis 2011 zum Thema „Energieforschung“ erhielt Professor Dr. Ferdi Schüth vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr.

Die Akademie

Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gehören herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus dem norddeutschen Raum an. Als Arbeitsakademie will sie dazu beitragen, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen zu intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es sich zur besonderen Aufgabe, den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit anzuregen. Die Grundausstattung der Akademie wird finanziert von der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Präsident der Akademie ist Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Edwin J. Kreuzer.

Media Contact

Dr. Elke Senne idw

Weitere Informationen:

http://www.awhamburg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Der Klang der idealen Beschichtung

Fraunhofer IWS transferiert mit »LAwave« lasergestützte Schallanalyse von Oberflächen in industrielle Praxis. Schallwellen können auf Oberflächen Eigenschaften verraten. Parameter wie Beschichtungsqualität oder Oberflächengüte von Bauteilen lassen sich mit Laser und…

Individuelle Silizium-Chips

… aus Sachsen zur Materialcharakterisierung für gedruckte Elektronik. Substrate für organische Feldeffekttransistoren (OFET) zur Entwicklung von High-Tech-Materialien. Wie leistungsfähig sind neue Materialien? Führt eine Änderung der Eigenschaften zu einer besseren…

Zusätzliche Belastung bei Knochenmarkkrebs

Wie sich Übergewicht und Bewegung auf die Knochengesundheit beim Multiplen Myelom auswirken. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein Forschungsprojekt der Universitätsmedizin Würzburg zur Auswirkung von Fettleibigkeit und mechanischer Belastung auf…

Partner & Förderer