Halbleiter mit technologischem Potenzial

Dr. Lena Ivanova von der Technischen Universität Berlin wurde für ihre Doktorarbeit im Bereich der experimentellen Materialforschung von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) mit dem Dissertationspreis der „Sektion Kondensierte Materie“ (SKM-Dissertationspreis) ausgezeichnet.

Der 30-jährigen Physikerin gelangen neue Erkenntnisse über Materialien aus der Gruppe der stickstoffhaltigen III-V-Halbleiter, die aufgrund ihres technologischen Potenzials im Blickpunkt der Forschung stehen. Derlei Halbleitermaterialien werden zur Herstellung optoelektronischer Bauelemente, insbesondere von Lasern und Leuchtdioden verwendet.

Halbleiterbauelemente gehören zu den wichtigsten Bauelementen der modernen Welt. Bei ihrer Erforschung haben der schöpferische Charakter des Menschen, die Quantenmechanik und die Industrie mit dem Verlangen nach immer höheren Integrationsdichten zu der Frage geführt, was mit einem Halbleiter passiert, wenn man ihn Atom für Atom aufbaut. Beim Eintauchen in immer kleinere Dimensionen musste man feststellen, dass der Halbleiter seine klassischen Volumeneigenschaften verliert und quantenmechanische Effekte eine immer größere Rolle spielen. In der Nanotechnologie hat die fortschreitende Miniaturisierung der Bauelemente ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden. Voraussetzung für den gezielten Einsatz der Quantenpunkte ist die genaue Kenntnis des atomaren Aufbaus der Halbleiter-Nanokristalle. In diesen Bereich ist Dr. Lena Ivanova im Rahmen ihrer Dissertation vorgedrungen.

„Nitrogen Containing III-V Semiconductor Surfaces and Nanostructures Studied by Scanning Tunneling Microscopy and Spectroscopy“ lautet der Titel ihrer Dissertation, die sie im Institut für Festkörperphysik der TU Berlin bei Prof. Dr. Mario Dähne und Dr. Holger Eisele geschrieben hat.

Dr. Lena Ivanova, 1979 in der Ukraine geboren, kam mit 15 Jahren nach Deutschland. Nach dem Abitur studierte sie zwischen 1999 und 2005 Physik an der TU Berlin und begann im Anschluss mit ihrer Promotion, die sie im vergangenen Jahr „mit Auszeichnung“ abschloss. Sie arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Festkörperphysik in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Mario Dähne.

Seit 2008 verleiht die Sektion Kondensierte Materie (SKM) der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) jährlich den Dissertationspreis für die beste Dissertation auf dem Gebiet der Festkörperphysik in Deutschland. Hierzu werden vier Finalisten, die in einer deutschlandweiten Vorauswahl ermittelt wurden, auf die Frühjahrstagung der SKM der DPG, der weltweit zweitgrößten Wissenschaftstagung, eingeladen, um dort ihre Arbeiten vor internationalem Fachpublikum zu präsentieren, wobei anhand der Qualität der Vorträge die Preisträger ausgewählt werden. Dr. Lena Ivanova teilt sich den Preis mit einem weiteren Preisträger. Sie bekamen am 29. März 2010 den Preis überreicht.

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Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr. Lena Ivanova, Institut für Festkörperphysik der TU Berlin, Tel.: 030/314-22058, E-Mail: lnai@physik.tu-berlin.de

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