Die Guten ins Töpfchen- IPHT-Jungforscher sortieren Keime und gewinnen Preis des Bundespräsidenten

Mit Hilfe der sogenannten Dielektrophorese gingen Sebastian Jäger und Bonnie Stanek von der Landesschule Pforta während eines Praktikums am Institut für Photonische Technologien (IPHT) dieser Frage nach. Die Methode der beiden Jungforscher könnte bei der gezielten Suche nach Krankheitserregern und bei Bodenanalysen zum Einsatz kommen und war der Jury des Wettbewerbes „Jugend forscht“ den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit wert.

Bei der Dielektrophorese lassen sich die Mikroben mithilfe eines hochfrequenten, elektrischen Wechselfeldes auf einfache Weise nach ihrer Größe, Form und Art selektieren. Je nach Spannung und Frequenz werden unterschiedliche Mikroorganismen in dem Feld „eingefangen“. Dr. Andrea Csáki, die die beiden Schüler während ihres Praktikums in der Abteilung Nanobiophotonik des IPHT betreut hat, wendet die Methode schon seit längerem zur Untersuchung von Nanopartikeln an. „Mit Mikroorganismen hatten wir das noch nicht ausprobiert und sind vom Ergebnis überrascht,“ so die Biologin, „wir werden das Verfahren in unserer Gruppe nun noch eingehender untersuchen“.

Ursprünglich war die Arbeit gar nicht für „Jugend forscht“ vorgesehen. Doch auf Anhieb haben die beiden Gymnasiasten die Jury von ihrer außergewöhnlichen Leistung überzeugt und sich damit beim 47. Bundeswettbewerb, bei dem insgesamt 187 Teilnehmer mit 103 Projekten am Start waren, einen der begehrten Bundessiege gesichert.

Die Jury beeindruckte besonders „die originelle Anwendung eines tiefgreifenden physikalisch experimentellen Verständnisses auf eine konkrete biologische Fragestellung“. Das entwickelte Verfahren ermögliche es, eine einfache und schnelle Identifizierung von Mikroorganismen und besitze damit großes Anwendungspotential, heißt es in der Laudatio.

Nachdem sie im Mai bereits in Erfurt von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan, ausgezeichnet wurden, werden sie im September ihre Arbeit auch dem Bundespräsidenten und der Bundeskanzlerin vorstellen dürfen.

„Jugend forscht“ ist eine gemeinsame Initiative der Bundesregierung, der Zeitschrift stern, sowie der Wirtschaft und Schulen und fördert besondere Leistungen und Begabungen in Naturwissenschaften, Mathematik und Technik. Das Ziel ist, Jugendliche langfristig für diese Themen zu begeistern und sie über den Wettbewerb hinaus in ihrer beruflichen Orientierung zu unterstützen. Schirmherr ist der Bundespräsident. Kuratoriumsvorsitzende der gemeinnützigen Stiftung Jugend forscht e. V. ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung.

Media Contact

Susanne Hellwage IPHT Jena

Weitere Informationen:

http://www.ipht-jena.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer