Der Preis der GDCh-Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie wird jährlich mit einem gestifteten Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro an zwei herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf diesem Fachgebiet vergeben. Annekatrin Dreyer dokumentierte in ihrer Dissertation den weltweiten Transport von bestimmten Schadstoffen, den so genannten polyfluorierten organischen Verbindungen (PFCs), über die Atmosphäre in die Umwelt. Die studierte Geoökologin arbeitet seit August 2010 bei der Eurofins GfA GmbH.
Weltweit verbreitete Schadstoffe mit weit reichenden Folgen:
PFCs werden unter anderem bei der Produktion von imprägnierten Textilien wie Regenjacken oder Lebensmittelverpackungen frei und gelangen so in die Umwelt. Die Verbindungen sind giftig, werden kaum biochemisch abgebaut und reichern sich nachweislich sehr schnell und in hohen Konzentrationen in Lebewesen an.
Am GKSS-Institut für Küstenforschung wurde die PFC-Belastung unter anderem in Organen von Seehunden untersucht. In Leber und Blut wurde dabei eine sehr hohe Konzentration gemessen. In den Meerestieren angereichert, können PFCs dann unter Umständen zu Leberschädigungen beitragen, Krebs erzeugen oder verändernd in den Hormonhaushalt eingreifen.
Transportpotential von PFCs über die Atmosphäre
„Obwohl viele PFCs nicht flüchtig sind, also eigentlich kein atmosphärisches Transportpotential haben, wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass sie dennoch weltweit in der Umwelt vorkommen“, erklärt Prof. Dr. Ralf Ebinghaus, Leiter der Abteilung Umweltchemie am GKSS-Institut für Küstenforschung. „Und zwar auch dort, wo es keine Industriegebiete gibt.“
Um erstmalig zu dokumentieren, dass und wie sich die Schadstoffe auch in entlegene Gebiete fortbewegen können, untersuchte Annekatrin Dreyer bestimmte Vorstufen von PFCs, also chemische Vorläuferverbindungen, die flüchtig sind, sich somit über die Luft fortbewegen und durch chemische Reaktionen in PFCs umwandeln können.
Indem die 30-jährige Wissenschaftlerin im Gebiet des Atlantik sowie der Nord- und Ostssee Proben nahm, konnte sie dort das Vorkommen dieser Vorläuferverbindungen und folglich das Transportpotential von PFCs nachweisen.Zur Person
* 2005 Diplom-Geoökologin, Universität Bayreuth* seit 8/2009 Niederlassungsleiterin für den Bereich Air Monitoring bei der Eurofins GfA GmbH
Dr. Torsten Fischer | idw
Weitere Informationen:
http://www.gkss.de
http://www.gkss.de/public_relations/press_releases/010322/index_0010322.html.de
Weitere Berichte zu: > GKSS-Institut > Küstenforschung > Massenspektrometer > PFCs > Schadstoff > Transportpotential > Umweltchemie > chemische Reaktion > Ökotoxikologie
31,5 Millionen Euro für Forschungsinstitute der Innovationsallianz Baden-Württemberg (InnBW)
20.04.2018 | Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg
Der Herr der Magnetfelder: EU verleiht HZDR-Forscher begehrte Forschungsförderung in Millionenhöhe
12.04.2018 | Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf
Ein computergestütztes Netzwerk zeigt, wie die Ionenkanäle in der Membran von Nervenzellen so verschiedenartige Fähigkeiten wie Kurzzeitgedächtnis und Hirnwellen steuern können
Nervenzellen, die auch dann aktiv sind, wenn der auslösende Reiz verstummt ist, sind die Grundlage für ein Kurzzeitgedächtnis. Durch rhythmisch aktive...
Von einer einzigen Stammzelle zur Vielzahl hochdifferenzierter Körperzellen: Den vollständigen Stammbaum eines ausgewachsenen Organismus haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Berlin und München in „Science“ publiziert. Entscheidend war der kombinierte Einsatz von RNA- und computerbasierten Technologien.
Wie werden aus einheitlichen Stammzellen komplexe Körperzellen mit sehr unterschiedlichen Funktionen? Die Differenzierung von Stammzellen in verschiedenste...
University of Connecticut researchers have created a biodegradable composite made of silk fibers that can be used to repair broken load-bearing bones without the complications sometimes presented by other materials.
Repairing major load-bearing bones such as those in the leg can be a long and uncomfortable process.
Polymer-Leuchtdioden (PLEDs) sind attraktiv für den Einsatz in großflächigen Displays und Lichtpanelen, aber ihre begrenzte Stabilität verhindert die Kommerzialisierung. Wissenschaftler aus dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPIP) in Mainz haben jetzt die Ursachen der Instabilität aufgedeckt.
Bildschirme und Smartphones, die gerollt und hochgeklappt werden können, sind Anwendungen, die in Zukunft durch die Entwicklung von polymerbasierten...
Study published in the journal ACS Applied Materials & Interfaces is the outcome of an international effort that included teams from Dresden and Berlin in Germany, and the US.
Scientists at the Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) together with colleagues from the Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) and the University of Virginia...
Anzeige
Anzeige
Internationale Konferenz zur Digitalisierung
19.04.2018 | Veranstaltungen
124. Internistenkongress in Mannheim: Internisten rücken Altersmedizin in den Fokus
19.04.2018 | Veranstaltungen
DFG unterstützt Kongresse und Tagungen - Juni 2018
17.04.2018 | Veranstaltungen
Grösster Elektrolaster der Welt nimmt Arbeit auf
20.04.2018 | Interdisziplinäre Forschung
Bilder magnetischer Strukturen auf der Nano-Skala
20.04.2018 | Physik Astronomie
Kieler Forschende entschlüsseln neuen Baustein in der Entwicklung des globalen Klimas
20.04.2018 | Geowissenschaften