Gerda Henkel Stiftung vergibt in 2011 Rekordsumme

Förderung des akademischen Austauschs weltweit intensiviert

Im wirtschaftlich schwierigen Jahr 2011 hat die Gerda Henkel Stiftung, Düsseldorf, mehr Fördermittel als je zuvor in der 35-jährigen Stiftungsgeschichte vergeben. Für 344 wissenschaftliche Projekte aus den historischen Disziplinen wurden über 10 Millionen Euro bereitgestellt. Das Spektrum reicht von der staatlichen Fürsorge der Weimarer Zeit bis zum Darfur-Konflikt im Sudan. Der nun vorliegende Jahresbericht 2011 informiert über Forschungsergebnisse abgeschlossener Projekte und stellt neue Vorhaben vor.

Ermöglicht wurde die Rekordsumme auch durch die Ko-Finanzierung des erstmals ausgeschriebenen internationalen Stipendienprogramms M4HUMAN („Mobility for experienced researchers in historical humanities and Islamic studies“) gemeinsam mit der Europäischen Union. 41 Vorhaben von Forschern aus 17 Herkunftsländern, die ein Projekt an einer Forschungsinstitution im Ausland durchführen möchten, konnten in die Förderung aufgenommen werden. „Es freut uns sehr, dass die neue Initiative M4HUMAN weltweit so positiv wahrgenommen wurde und es der Gerda Henkel Stiftung erlaubt, den länderübergreifenden akademischen Austausch ganz gezielt zu fördern“, so Dr. Michael Hanssler, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung. Die geförderten Wissenschaftler beschäftigen sich unter anderem mit dem Wassermanagement in den Anden (Dr. Alexander Herrera, Bogotá, Kolumbien), mit der Bestrafung politisch motivierter Verbrechen im antiken Rom und Griechenland (Prof. Dr. Maria Youni, Komotini, Griechenland) und mit den Zusammenhängen zwischen politischer Führung und Religion im Ägypten und Syrien des 13. bis 15. Jahrhunderts (Amir Mazor, Omer, Israel).

Innerhalb des Basisprogramms der Gerda Henkel Stiftung haben im Berichtsjahr 2011 eine ganze Reihe von Wissenschaftlern und Forschergruppen die Ergebnisse ihrer Arbeit in einer Publikation vorgelegt. Darunter befindet sich eine Edition von Aufsätzen männlicher Fürsorgezöglinge in der Berliner Landeserziehungsanstalt Struveshof zur Zeit der Weimarer Republik. Bei den von einer Gruppe Studierender unter Leitung von Prof. Dr. Martin Lücke, Freie Universität Berlin, herausgegebenen Texten handelt es sich um die vermutlich einzigen noch auffindbaren Quellen dieser Zeit, die von jungen Männern selbst verfasst wurden. Sie bieten einen außergewöhnlichen Einblick in jugendliche Lebenswelten und staatliche Fürsorge in Deutschland am Ende der 1920er Jahre.
Zu den neu in die Förderung aufgenommen Projekten gehört die Analyse der Auseinandersetzung der internationalen Staatengemeinschaft mit dem Darfur-Konflikt im Sudan (Prof. Dr. Mihran Dabag, Institut für Diaspora- und Genozidforschung, Ruhr-Universität Bochum). Die Gerda Henkel Stiftung unterstützt das Projekt im Rahmen ihres Engagements für das Forschungsfeld „Konfliktforschung“, das 2011 maßgeblich ausgeweitet wurde und inzwischen als eigenes Sonderprogramm der Erforschung sicherheitspolitischer Fragestellungen dient.

Der Jahresbericht 2011 ist auf der Homepage der Stiftung (http://www.gerda-henkel-stiftung.de/jahresbericht) hinterlegt.
Die Gerda Henkel Stiftung
Die Gerda Henkel Stiftung wurde 1976 von Frau Lisa Maskell (1914–1998) zum Gedenken an ihre Mutter Gerda Henkel in Düsseldorf errichtet. Ausschließlicher Stiftungszweck ist die Förderung der Wissenschaft. Die Stiftung ist in Deutschland und international tätig und hat seit ihrer Gründung weltweit knapp 6.000 Forschungsvorhaben mit rund 100 Millionen Euro unterstützt.

Kontakt:
Gerda Henkel Stiftung
Pressestelle
Dr. Sybille Wüstemann
Tel.: 0211 93 65 24 19
E-Mail: wuestemann@gerda-henkel-stiftung.de

Media Contact

Dr. Sybille Wüstemann idw

Weitere Informationen:

http://www.gerda-henkel-stiftung.de

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