Fraunhofer an vier Spitzencluster beteiligt

Im Verbund mit starken Partnern können auch große Themen bewältigt werden. Gemeinsam packen Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Herausforderungen von morgen an. Sie haben sich in großen regionalen Netzwerken zusammengeschlossen und arbeiten an neuen Produkten und Dienstleistungen. Das BMBF unterstützt die leistungsfähigsten Cluster, um Schlüsseltechnologien marktnah zu entwickeln. Jetzt stehen die Gewinner des Spitzencluster-Wettbewerbs 2010 fest.

Effizienzcluster LogistikRuhr
Wie sieht unsere Mobilität in Zukunft aus? Wie verlaufen die Warenströme? Ändern sich unsere Geschäftsbeziehungen? Ausgeklügelte Logistik sorgt für effiziente Abläufe und ermöglicht einen hohen Individualisierungsgrad. In dem EffizienzCluster Logistik-Ruhr erarbeiten 124 Unternehmen und 18 Forschungs- und Bildungseinrichtungen Lösungen, um das tägliche Leben in der Region zu verbessern. Dabei sind zum Beispiel Airbus, BMW, Deutsche Bahn, Deutsche Post, Kaisers Tengelmann, RWE und Schenker. Initiator des Clusters ist Professor Michael ten Hompel, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund. Er betont: „Unser Ziel ist es, individuelle Warenversorgung, Mobilität und Produktion mit 75 Prozent der Ressourcen von heute ökologisch und sozial verträglich zu meistern“.

Das Netzwerk wird von den Landesregierungen Nordrhein-Westfalen und Hessen begleitet sowie unterstützt von den Wirtschaftsförderungen, dem Initiativkreis Ruhr, der Logistikinitiative Rhein-Main, den Fraunhofer-Instituten IML und ISST, dem Zentrum für Logistik und Verkehr der Uni Duisburg-Essen, der TU Dortmund sowie der European Business School Wiesbaden. Entscheidend ist der interdisziplinäre Ansatz, denn Logistik ist mit den Prozessen der Wirtschaft eng verzahnt. „Wir erwarten durch die Entwicklung und Vermarktung von über 100 Produkten bis 2015 ein Marktpotential von über zwei Millarden Euro. Das sichert Arbeitsplätze“, erklärt ten Hompel.

Software-Cluster Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland
Informationstechnologien sind Innovationsmotoren für die meisten Branchen. Die Geschäftsmodelle digitaler Unternehmen sind hochkomplex und dynamisch. Flexible, internet-basierte Strukturen sind das Nervensystem der Firmen. Alle Daten müssen den Managern jeder Zeit zur Verfügung stehen. Ziel dieses Clusters ist ein Innovationssprung. Sie möchten innovative Produkte und Serviceleistungen für digitale Firmen erarbeiten, zum Beispiel indem man die Softwarelösungen verschiedener Anbieter auf neue Weise kombiniert und weiter entwickelt. Ein Schlüsselbegriff ist hier emergente Software, das bedeutet neuartige Steuerungs- und Planungstools bereitzustellen unter dem Motto „Die Summe ist mehr als die einzelnen Teile“. Dieser Mehrwert ermöglicht flexible und sichere Kombinationen von Softwarelösungen. „Damit können sich Unternehmen im globalen Wettbewerb besser positionieren. Die für Deutschland und Europa einmalige Qualität und Quantität von Forschungskompetenz und Softwarefirmen hat das Potential, einer führenden, internationalen Marktposition für innovative Geschäftsprozess-Software auf der Basis emergenter Prinzipien“, sagt Prof. Dieter Rombach, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE. Zu den insgesamt 36 Partnern gehören neben dem IESE, die Fraunhofer-Institute für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM in Kaiserslautern, für Graphische Datenverarbeitung IGD und für Sichere Informationstechnologie SIT in Darmstadt.
Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg
Die Menschen werden immer älter und die Anzahl der Menschen nimmt zu. Eine Folge: Der Bedarf an medizinischer Versorgung und Pflege steigt. Die mehr als 70 Partner aus Industrie, Forschung und Gesundheitsversorgung des Clusters – darunter das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS – haben sich dem gemeinsamen Ziel verpflichtet, innovative Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen, die die Gesundheitsversorgung steigern. Sie entwickeln beispielsweise Assistenzsysteme, die hilfsbedürftigen Menschen soviel Selbständigkeit wie möglich bieten. Im Leitprojekt „Barrierefreie Gesundheitsassistenz“ geht es um die Bereitstellung neuer Dienstleistungen dank intelligenter Sensorik und funkbasierter Kommunikation.
MicroTec Südwest, Baden Württemberg
Mikrosystemtechnik ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die mehr als 330 Partner des Clusters, darunter Konzerne, mittelständische Unternehmen, Hochschulen, Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen, arbeiten an Hightechlösungen für die Mikrosystemtechnik. Sie möchten sich mit ihren Kompetenzen eine weltweite Spitzenstellung in der Miniaturisierung und bei der intelligenten Systemintegration erarbeiten.

Intelligente Lösungen in der Mikrosystemtechnik sind die Basis für viele Anwendungen. Die Projekte tragen dazu bei, Produkte und Service in den Bereichen Umweltschutz, Energieeffizienz, Mobilität, Gesundheitsversorgung und vielen mehr zu verbessern. Zu den Clusterakteuren gehören die Fraunhofer-Institute für Angewandte Festkörperphysik IAF, für Kurzzeitdynamik Ernst-Mach Institut EMI, für Chemische Technologie ICT, für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB, für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, für Physikalische Messtechnik IPM, für Solare Energiesysteme ISE und für Werkstoffmechanik IWM.

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idw

Weitere Informationen:

http://www.fraunhofer.de

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