Förderstart für 93 Projekte im ESF-Bundesprogramm BIWAQ

„Integration funktioniert nicht abstrakt auf dem Papier, sondern konkret vor Ort. Die wichtigsten Voraussetzungen für eine gelungene soziale Integration und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sind Ausbildung und Arbeit im Quartier. Genau das schafft dieses Programm“, sagte Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung heute anlässlich des Startschusses für das neue BIWAQ Programm.

Der Minister empfing heute die 93 Projektträger, die aus fast 500 Bewerbungen für die erste Förderrunde ausgewählt wurden.

„Ich will die Leute dort abholen, wo sie sind. Wir fördern deshalb ganz gezielt Projekte, die für die besondere Situation an einem bestimmten Ort passen und von den Leuten dort selbst entwickelt und getragen werden“, so Tiefensee.

Das Bundesprogramm „Soziale Stadt – Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ kurz BIWAQ fördert mit Unterstützung des Europäischen Sozialfonds (ESF) die soziale Integration und das Engagement der Menschen in ihrem Quartier. Es dockt an das erfolgreiche Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ an. Ziel ist es, in den Gebieten der Sozialen Stadt städtebauliche und arbeitsmarktbezogene Maßnahmen zu verknüpfen und in die Entwicklungskonzepte der Kommunen vor Ort einzubinden. Für die erste Förderrunde stehen rund 71 Millionen Euro zur Verfügung: 22 Millionen Bundesmittel, 49 Millionen EU (ESF)-Gelder. Insgesamt stehen für den Zeitraum 2008-2015 164 Millionen bereit.

Zwei Projektträger illustrierten stellvertretend, wie das gehen kann: in Leipzig (Projekt „IQ-Quadrat“) wurden „ethnic business districts“ entwickelt. Insbesondere ethnischen Unernehmen wurde Beratung und Weiterbildung ermöglicht. Arbeitslose wurden in sieben Sprachen beraten. 24 haben seitdem Arbeit gefunden. Es entstand ein lebendiges, internationales Zentrum, wo vorher ein „benachteiligtes Quartier“ war.

In Bremen-Gröpelingen (Projekt IdA, Integration durch Arbeit) wurde gemeinsam mit lokalen Handwerksbetrieben arbeitslosen Jugendlichen der Start in die Ausbildung ermöglicht. Praktika in sozialen Bereichen im Quartier erhöhten die Sozialkompetenz der jungen Menschen. Zwölf der achtzehn Jugendlichen sind dadurch jetzt in fester Ausbildung.

Die Projektvorschläge der neuen Förderrunde umfassen vielfältige Ansätze, wie die lokale Wirtschaft gestärkt, Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit gebracht und Jugendlichen der Übergang von Schule in Ausbildung und Arbeit erleichtert werden kann.

„In Stadtteilen mit einem hohen Anteil von Zuwanderern dient dies zugleich auch dem nachbarschaftlichen Zusammenleben. Wir haben bewusst einen Förderzeitraum von bis zu vier Jahren gewählt, um auch die Förderung kompletter Ausbildungen unterstützen zu können“, erläuterte Tiefensee.

Mit der Umsetzung kann noch in diesem Jahr begonnen werden.

„Wir stehen in den Startlöchern“, so Tiefensee.

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