First Steps Award 2011 – HFF-Filme gewinnen in zwei Kategorien

In der Kategorie abendfüllende Spielfilme siegte David Wnendt mit seinem Diplomfilm „Kriegerin“. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

In seinem Film sah die Jury das Portrait einer wütenden Jugend, deren einzig Sinn stiftendes Element Hass und Rechtsradikalität sind.

„Mit schonungsloser Nähe lässt uns David Wnendt Teil an ihrem Leben haben.“, so die Begründung, „Kein vorsichtiges, pädagogisches Portrait mit erhobenem Zeigefinger, sondern ein kraftvoller, riskanter und schockierender Film, der eine noch grausamere Wirklichkeit spiegelt. (…) Dabei beweist sich David Wnendt auch als hervorragender Autor, der die spürbar genaue Recherche zu einem fesselnden Drehbuch verarbeitet. Die Hauptdarsteller Alina Levshin und Gerdy Zint verkörpern ihre Figuren mit so atemloser Wucht, dass beim Zuschauen Empathie und Abscheu hautnah beieinander liegen. Ein Kinofilm, der mutig und direkt in die Abgründe unserer Gegenwart blickt.“

„Kriegerin“ ist der Diplomfilm von David Wnendt (Regie), Paul Riescher (Ton), Jonas Schmager (Kamera) und Sophie Stäglich (Produktion). Erst kürzlich vergab die Filmbewertungsstelle Wiesbaden ihr höchstes Prädikat „besonders wertvoll“. David Wnendt und seine Hauptdarstellerin Alina Levshin (HFF-Absolventin) wurden im Juni als bester Nachwuchsautor bzw. beste Darstellerin mit dem Förderpreis Deutscher Film 2011 ausgezeichnet. „Kriegerin“ entstand als Koproduktion der MAFILM Berlin mit dem ZDF (Kleines Fernsehspiel) und der HFF.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis in der Kategorie Kurz- und Animationsfilme geht an Josephine Frydetzky für „Dígame – Sag mir“.

Der Kurzfilm entstand als Abschlussfilm von Josephine Frydetzki und Johannes M. Louis (Kamera) im Rahmen des ARTE-Projekts „HFF meets Independency and Revolution“ und spielt letzten Sommer am Unabhängigkeitstag in Buenos Aires. Doch während die Stadt ausgelassen feiert, erlebt Esteban eine Niederlage nach der anderen und endet schließlich ausgeraubt und geschunden auf der Straße. „Dazu braucht es nur zwei, drei prägnante Szenen, aber immer gibt es den sehr präzisen Blick der Macherin, aller Beteiligten. Denn „Dígame“ ist auf jeder Ebene sehr gut gemacht: Bild, Montage, Ton, Mischung.“, urteilen die Juroren. „Da schöpft eine junge Filmemacherin souverän aus der Tiefe menschlicher Existenz. Sie schafft es, unzählige Schichten erahnen zu lassen, ohne Erklärungen, ohne Oberflächenverknüpfung, aber mit dem sicheren Gespür für Bilder, Atmosphären, Rhythmus; und in der Inszenierung ihrer Darsteller mit all den unsichtbaren Dimensionen, die menschliches Leben ausmachen und Schauspiel authentisch. Das ist reif und mutig, das macht neugierig und gierig. Das ist atemlos, außergewöhnlich und mitreißend. Großes Kino in kurzer Form.“

„Gesucht wird weniger der 'perfekte' Film als die persönliche Handschrift einer Filmemacherin oder eines Filmemachers, von deren zukünftigen Arbeiten Impulse auf die Film- und Medienkultur zu erwarten sind“ – heißt es in den First-Steps-Statuten. Josephine Frydetzki und David Wnendt werden zum Semesterende mit dem Regiediplom in der Tasche ihre Babelsberger Alma Mater verlassen. Wünschen wir ihnen einen erfolgreichen Start in den Beruf.

Media Contact

Nina Joana Schübel idw

Weitere Informationen:

http://www.hff-potsdam.de

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