Fellow, Ehrendoktor und Preisträger: Internationale Auszeichnungen für RUB-Plasmaphysiker

Gleich drei internationale Auszeichnungen erhielt der Bochumer Plasmaphysiker Prof. Dr. Padma Kant Shukla unlängst: Die Royal Society of Edinburgh (RSE, Schottland) ernannte ihn zum „Corresponding Fellow“, die Technische Universität Lissabon (Portugal) verlieh ihm die Ehrendoktorwürde, die Iranian Research Organization for Science and Technology (IROST, Teheran) kürte ihn zum Träger des 22. Khwarizmi International Award. Begründet wurden die Ehrungen vor allem mit Prof. Shuklas herausragenden Forschungsarbeiten in der Plasmaphysik und seinem Engagement für die weltweite Vernetzung der Physik und für die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern.

Staubige Plasmen, Voyager-Geheimnis und Mosterwellen

Padma Kant Shukla sei ein hervorragender Plasmaphyiker, der mehr als 1.000 Artikel in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht und durch seine Forschung zahlreiche Fortschritte insbesondere auf dem Gebiet der Plasmatheorie erzielt hat, heißt es zum Beispiel in der Laudatio zur Verleihung der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Lissabon. Ein Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit sind „staubige Plasmen“, in denen Prof. Shukla die „Dust Acoustic Waves“ entdeckt hat. Das sind elektrostatische Wellen in komplexen Plasmen, die mit bloßem Auge sichtbar sind. Vor kurzem hat Prof. Shukla gemeinsam mit Kollegen aus den USA das 30 Jahre alte „Geheimnis der Voyager“ gelüftet und durch 3D-Simulation am Computer erstmals erklärt, warum Partikel in den Wirbeln der Sonnenwinde wesentlich heißer werden, als bisher in der Theorie angenommen wurde. Darüber hinaus gelang es Shukla zusammen mit Wissenschaftlern aus Schweden theoretisch zu berechnen, wie sich kleine Wellen im Ozean unter bestimmten Voraussetzungen zur so genannten Monsterwelle aufschaukeln.

Hoch dekorierter Wissenschaftler

Prof. Padma Shukla ist ein hoch dekorierter Wissenschaftler. Rund 20 internationale Auszeichnungen und Ehrungen hat er allein in den vergangenen vier Jahren erhalten. Besonders herausragend ist zum einen die Nicholson-Medaille, die Shukla im Jahr 2005 als erster Westeuropäer überhaupt bekam. Die American Physical Society verleiht seit 1994 alljährlich diese Ehrenmedaille für die Berücksichtigung menschlicher Aspekte in der physikalischen Forschung. Zum anderen wurde Shukla im Herbst 2006 als erster deutscher Staatsbürger in die Physikklasse der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften berufen, der nur wenige ausgewählte Wissenschaftler aus aller Welt angehören. Als Mitglied der Akademie hat Shukla das Recht, Physikerinnen und Physiker für den Nobelpreis zu nominieren und das Nobelpreis-Komitee zu beraten. Vor kurzem wurde Shukla zudem für drei Jahre zum Vorsitzenden der Kommission für Plasmaphysik in der International Union of Pure and Applied Physics (IUPAP) gewählt. Padma Kant Shukla, geboren 1950 in Tulapur, Indien, ist seit 1973 an der Fakultät für Physik und Astronomie tätig und seit 1993 deutscher Staatsbürger.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Padma Kant Shukla, Theoretische Physik IV, Fakultät für Physik und Astronomie der RUB, Tel. 0234/32-23759, E-Mail: ps@tp4.rub.de

Redaktion: Jens Wylkop

Media Contact

Dr. Josef König idw

Weitere Informationen:

http://www.ruhr-uni-bochum.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer