Exzelltente Nachwuchsforschung

Am Mittwoch, dem 14. Januar 2009, wurde zum sechsten Mal der mit 3.000 Euro dotierte „MARUM-Forschungspreis für Marine Geowissenschaften“ verliehen. Ausgezeichnet wurden fünf NachwuchswissenschaftIerinnen für ihre exzellenten Master- bzw. Doktorarbeiten.

Mit dem Preis werden Arbeiten prämiert, die in den vergangenen zwei Jahren am MARUM bzw. am Fachbereich Geowissenschaften im Bereich der meeresorientierten Geowissenschaften entstanden sind. Insgesamt steht ein Preisgeld von 3.000 Euro zur Verfügung. Der Betrag wurde von der Bremer Firma Thermo Fischer Scientific gestiftet, die hochwertige Massenspektrometer anbietet, wie sie in vielen naturwissenschaftlichen Labors eingesetzt werden.

„Das MARUM verleiht den Forschungspreis, weil wir damit herausragende wissenschaftliche Leistungen würdigen wollen“, sagt MARUM-Direktor Prof. Gerold Wefer. Er ist als Stipendium gedacht und soll dem weiteren wissenschaftlichen Werdegang der Preisträger zugute kommen. „Als Exzellenzcluster liegt uns die qualifizierte Ausbildung von wissenschaftlichem Nachwuchs besonders am Herzen, um jungen Leuten eine Perspektive und gute Voraussetzungen für den späteren Beruf zu schaffen.“

Für ihre Masterarbeit wurden Vera Bender und Matthias Kellermann ausgezeichnet.
Vera Bender war für ihr Projekt zum Thema feinkörnige Sedimentablagerungen auf dem Forschungsschiff POSEIDON unterwegs. Mit großem Engagement wertete sie eine Vielzahl von Daten aus, um zu verstehen, warum und wie sich ein Schlammgürtel vor der spanischen Atlantikküste im Lauf der letzten 5.000 Jahre veränderte.

Matthias Kellermann widmete sich den Ökosystemen der heißen und kalten Quellen in den Tiefen der Weltmeere. Er untersuchte die symbiotischen Beziehungen zwischen Muscheln und den in ihrem Gewebe lebenden Bakterien und konnte an drei Muschelarten nachweisen, von welchen Kohlenstoffverbindungen sich die Bakterien ernähren.

Catalina Gonzalez, Julius Lipp und Christiano Chiessi wurden für ihre herausragenden Doktorarbeiten ausgezeichnet.

Die in Kolumbien geborene Catalina Gonzalez hat das hoch aktuelle
Thema behandelt, wie die Vegetation im nördlichen Südamerika innerhalb weniger Jahrzehnte auf Klimaänderungen reagiert und welcher Zusammenhang mit biologischen Prozessen im angrenzenden Atlantik besteht. Die junge Wissenschaftlerin konnte zeigen, dass die Klimaprozesse in hohen und niederen Breiten während der letzten Kaltzeit eng miteinander verwoben waren.

Julius Lipp hat mit seiner Dissertation einen international viel beachteten Beitrag zur Erforschung der Biosphäre im Meeresboden geleistet. Gemeinsam mit japanischen Kollegen wies er u.a. in einem Beitrag für das Wissenschaftsmagazin Nature nach, dass – umgerechnet in Kohlenstoff – die Ablagerungen am Meeresboden etwa 90 Milliarden Tonnen mikrobielles Leben bergen.

Der inzwischen wieder in seinem Heimatland Brasilien forschende Christiano Chiessi befasste sich mit dem Thema Meeresströmungen und Klimaänderungen. Seine Arbeit hat ganz wesentlich dazu beigetragen, die Rolle des Indischen Ozeans während schneller Klimaänderungen zu verstehen.

„Die ausgezeichneten Arbeiten spiegelt die Vielfalt der am MARUM geleisteten Forschung“, sagt Prof. Gerold Wefer. „Sie belegen einmal mehr, dass unser Exzellenzcluster auch für internationale Wissenschaftlerinnen eine sehr gute Adresse ist.“

Weitere Informationen/Interviewanfragen/Bildmaterial:
Albert Gerdes
MARUM-Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0421 – 218-65540
Email: agerdes@marum.de
www.marum.de
Das MARUM entschlüsselt mit modernsten Methoden und eingebunden in internationale Projekte die Rolle des Ozeans im System Erde – insbesondere im Hinblick auf den globalen Wandel. Es erfasst die Wechselwirkungen zwischen geologischen und biologischen Prozessen im Meer und liefert Beiträge für eine nachhaltige Nutzung der Ozeane.

Media Contact

Albert Gerdes idw

Weitere Informationen:

http://www.marum.de/Page7689.html

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