European Coatings AWARD 2011 geht an Wissenschaftler vom Fraunhofer IPA

Ihren Status als internationale Leitmesse rund um hochwertige Lacke und Farben, Dichtmassen, bauchemische Materialien und Klebstoffe besitzt die European Coatings SHOW schon seit Jahren. Dieses Jahr präsentierten 887 Aussteller aus 45 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen. Mit dieser Messe verbunden ist eine Vortragsveranstaltung, die ECC, auf der dieses Jahr ca. 180 Vorträge präsentiert wurden.

Das Team der Abteilung Lacke und Pigmente des Fraunhofer IPA, Dr. Marc Entenmann, Heinz Greisiger, Roman Maurer und Dr. Thadeus Schauer, wurde mit dem European Coatings Award für das beste Conference Paper ausgezeichnet. Der Beitrag mit dem Titel »Corrosion Protection with Nanoscale Anticorrosive Pigments in Coatings« beschreibt die Effekte der Reduzierung der Partikelgröße bei Korrosionsschutzpigmenten. Der Beitrag zeigt einen intelligenten Ansatz zur Lösung eine der wichtigsten und kostenintensivsten Probleme der Oberflächentechnik: Der Korrosionsschutz von Stahl.

Die wichtigsten Konzepte zur Verbesserung des Korrosionsschutzes von Metallen durch organische Beschichtungen sind die Optimierung der Zusammensetzung dieser Korrosionsschutzmaterialien, z. B. der Korrosionsschutzpigmente, sowie die verbesserte Barriere der Beschichtung gegenüber Sauerstoff, Wasser und Elektrolyten. Bisher eher vernachlässigt wurde der Einfluss der Partikelgröße von aktiven Korrosionsschutzpigmenten.

Dem IPA-Team ist es nun unter Verwendung einer Nanomühle und speziellen Additiven gelungen, aus konventionellen mikroskaligen Korrosionsschutzpigmenten nanoskalige Teilchen herzustellen und diese nanodispers in praxisrelevante Korrosionsschutzbeschichtungen einzuarbeiten.

Die Beschichtungen mit den submikroskaligen Partikeln zeigten sowohl nach korrosiver Belastung in Labortests als auch nach der Auslagerung auf Helgoland gegenüber den Beschichtungen mit den kommerziell verfügbaren, mikroskaligen Pigmentenpräkursoren einen effizienteren Korrosionsschutz bei den Substraten Stahl, verzinktem Stahl und Aluminium.

Aufgrund der begleitend durchgeführten analytischen Untersuchungen kann als wesentliche Ursache für den besseren Korrosionsschutz der nanoskaligen Teilchen der effektivere »Release on Demand-Effekt« angesehen werden. Dieser führt zu einer besseren Verfügbarkeit von aktiven Korrosionsschutzagenzien in der unmittelbaren Nähe der Metalloberfläche, da die Partikel kleiner sind, sich an die strukturierte Substratoberfläche besser annähern können und auch eine größere aktive Gesamtoberfläche aufweisen.

Das Wissenschaftlerteam vom Fraunhofer IPA erhielt die Ehrung, den European Coatings AWARD, im Rahmen der festlichen Eröffnung des ECC am 28. März 2011 in Nürnberg.

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Dr. rer. nat. Marc Entenmann | Telefon +49 711 970-3854 | marc.entenmann@ipa.frauenhofer.de

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Hubert Grosser Fraunhofer Mediendienst

Weitere Informationen:

http://www.ipa.frauenhofer.de

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