EU fördert metrologische Spitzenforschung mit 300 Millionen Euro

Das Europäische Parlament hat ein 600 Millionen Euro schweres Forschungsprogramm genehmigt, das die Metrologie, die Kunst des exakten Messens, für die großen Herausforderungen unserer Zeit weiter stärkt. Die Kosten des Programms, das durch die europäischen Metrologieinstitute und die EU-Kommission vorgeschlagen wurde, werden je zur Hälfte von den beteiligten Staaten und der EU getragen.

„Durch gemeinsame Forschung über europäische Grenzen hinweg bündeln wir unser Wissen und können so unsere Position an der messtechnischen Weltspitze behaupten. Das kommt Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft gleichermaßen zugute“, sagt Prof. Dr. Joachim Ullrich, Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), die maßgeblich an der Entwicklung und der Umsetzung des EU-geförderten Forschungsprogramms EMPIR beteiligt ist.

Auf der Generalversammlung von EURAMET e. V., der Dachorganisation der europäischen Metrologieinstitute, beschlossen die beteiligten Forschungseinrichtungen aus 27 Ländern jetzt Details zur Umsetzung des Programms.

EMPIR steht für European Metrology Programme for Innovation and Research. Zu Beginn des Programms stehen Innovationen in der Industrie im Mittelpunkt: Weiterentwickelte, präzisere Messtechnik soll hierfür die notwendigen Voraussetzungen schaffen.

85 Projektvorschläge sind hierfür eingegangen, und an vielen ist die PTB maßgeblich beteiligt, denn die Förderung der Industrie und insbesondere des Mittelstandes durch gemeinsame Forschungsprojekte, Kalibrierungen und Gremienarbeit ist eine ihrer Kernaufgaben. Zudem sollen jüngere Forschungsinstitute durch sogenanntes „Capacity Building“ gestärkt werden. Im weiteren Verlauf wird sich EMPIR den drängenden Fragen in den Bereichen Umwelt, Energie und Gesundheit stellen, Grundlagenforschung betreiben und messtechnische Fragen im Zusammenhang mit Normung behandeln.

Die Breite der Themen, das hohe Förderungsvolumen und die lange Laufzeit von zehn Jahren machen EMPIR zum bisher größten europäischen Metrologie-Forschungsprogramm und belegen die Bedeutung der Messtechnik für technische Innovationen in allen Lebensbereichen. Im Rahmen der Vorläuferprogramme iMERA-Plus und EMRP sind seit Beginn der koordinierten europäischen Metrologieforschung im Jahr 2007 insgesamt rund 140 gemeinsame Projekte durchgeführt worden.

PTB-Ansprechpartnerin
Dr. Corinna Kroner, Präsidialer Stab, Tel. (0531) 592-3090, E-Mail: corinna.kroner@ptb.de

Weiterführender Link
EURAMET e. V. im Internet: www.euramet.org

Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB)
In Braunschweig und Berlin kommt die Zeit aus Atomuhren, werden Längen auch tief in der Nanowelt gemessen, forschen die Wissenschaftler an grundlegenden Fragen zu den physikalischen Einheiten, und die Mitarbeiter in den Laboratorien kalibrieren Messgeräte für höchste Genauigkeitsansprüche. Damit gehört die Physikalisch-Technische Bundesanstalt zu den ersten Adressen in der internationalen Welt der Metrologie. Als das nationale Metrologieinstitut Deutschlands ist die PTB oberste Instanz bei allen Fragen des richtigen und zuverlässigen Messens. Sie ist technische Oberbehörde des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und beschäftigt an den beiden Standorten Braunschweig und Berlin insgesamt rund 1900 Mitarbeiter.

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 Imke Frischmuth
Wissenschaftsredakteurin
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