Eine Million Euro für die Globalisierungsforschung

Das Centre for Area Studies (CAS) der Universität Leipzig wird ab 1. Juni 2014 mit einer Million Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung für weitere zwei Jahre gefördert. „Die CAS-Gruppe wird bei der Erstellung eines Handbuchs der transregionalen Studien eng zusammenarbeiten, um damit ein neues Paradigma der Untersuchung von grenzüberschreitenden Phänomenen in den Area Studies systematisch darzustellen“, beschreibt CAS-Direktor Prof. Dr. Matthias Middell ein wichtiges Vorhaben des international arbeitenden Forschungszentrums. Die zweibändige Publikation soll 2016 im Londoner Routledge Verlag erscheinen.

Das CAS vereint bei der Erforschung von Beziehungen zwischen verschiedenen Weltregionen im Zeitalter der Globalisierung zahlreiche geistes- und sozialwissenschaftliche Disziplinen aus vier Fakultäten der Universität und mehreren Leipziger Forschungsinstituten. Die 2009 aufgenommene Arbeit werde in bewährter Weise mit öffentlichen Vorlesungsreihen, Jahres-Vorträgen, Konferenzen und einem Workshop-Programm weiter fortgesetzt, so Middell. Das regionale Spektrum des CAS reicht von Afrika und Asien über die beiden Amerikas bis in den Nahen Osten und bezieht auch Europa, insbesondere Osteuropa, gezielt mit ein. Das Forschungszentrum ist ein zentraler Bestandteil des Forschungsprofilbereichs „Globale Verflechtungen und Vergleiche“ der Universität Leipzig.

Die Weiterfinanzierung sichert fünf neue Postdoc-Stellen und die Koordination des CAS. Laut Middell gehöre Leipzig weiterhin zu den wenigen deutschen Universitäten, die ihre besonderen Stärken traditionsreicher regionalwissenschaftlicher Institute in einem solchen weitgespannten, vergleichenden Programm bündeln. Das CAS untersucht die Veränderungen der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Weltordnung – und dabei die Verflechtung von Staaten, Kulturen und Gesellschaften. Es verbindet die Expertise von Historikern, Geographen, Politikwissenschaftlern, Soziologen, Religions-, Sprach- und Kulturwissenschaftlern, die alle einen oder mehrere regionale Schwerpunkte haben.

Das Forschungszentrum steht in engem Kontakt mit verschiedenen Institutionen der Entwicklungspolitik, und es überführt seine Erkenntnisse in die interdisziplinäre Ausbildung für Masterstudenten wie für Promovierende. Und dies auch im Ausland, zum Beispiel mit Studiengängen der beteiligten Institute in Äthiopien und Vietnam.

Die Förderung erfolgt im Rahmen des BMBF-Programms „Stärkung der Regionalstudien“, mit der das Wissen über globale Prozesse in Deutschland erneuert werden soll.

Terminhinweis: Annual Lecture zu Xi Jinpings Aufstieg als „Vorsitzender für Alles“

Auf Einladung des geschäftsführenden Direktors des Ostasiatischen Instituts, Prof. Philip Clart, wird der Sinologe Prof. Geremie R Barmé (Australian National University Canberra) die Annual Lecture des CAS unter dem Titel „A New Sinological Approach to Xi Jinping’s China“ halten. Er widmet sich darin den Möglichkeiten, das aktuelle China aus der Sicht einer seit langem etablierten Disziplin, der Sinologie, zu interpretieren.

Die „New Sinology“ ist eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem heutigen China, beruhend auf klassischen Chinastudien. Der Vortrag konzentriert sich auf die Xi-Jinping-Ära, beginnend mit dem Aufstieg  Xi Jinpings als „Vorsitzender für Alles“ seit 2012. Zusätzlich werden die Herausforderungen beleuchtet, mit denen sich Wissenschaftler in dieser neuen Phase der kommunistischen Parteiherrschaft konfrontiert sehen.

Ort und Zeit: 28.05.2014, 18:00 bis 20:00 Uhr, Aula der Alten Nikolaischule, Nikolaikirchhof 2, 04109 Leipzig

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Matthias Middell
Centre for Area Studies
Telefon: +49 341 97-30232
E-Mail: middell@uni-leipzig.de
Web: www.uni-leipzig.de/~cas/welcome/

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Katrin Henneberg Universität Leipzig

Weitere Informationen:

http://www.uni-leipzig.de

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