Doppelter Erfolg: Wissenschaftspreis Niedersachsen geht in diesem Jahr zwei Mal an die Leibniz Universität Hannover

Zwei Mitglieder der Leibniz Universität Hannover freuen sich über die Verleihung des Wissenschaftspreises Niedersachsen.

Für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Mathematik sowie für seine bedeutenden hochschulübergreifenden Forschungskooperationen erhält Juniorprofessor Matthias Schütt in der Kategorie „Nachwuchswissenschaftler“ den Wissenschaftspreis Niedersachsen 2010. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur vergibt den Preis jährlich seit 2007.

Eine Jury aus acht Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Forschung wählt die Preisträgerinnen und Preisträger aus. „Ich war schon überrascht, aber natürlich auch sehr erfreut, als die Nachricht aus dem Ministerium kam. Das ist eine fantastische Anerkennung meiner wissenschaftlichen Leistungen und ein großer Ansporn für die Zukunft“, sagt Matthias Schütt. Prof. Klaus Hulek, Vizepräsident für Forschung an der Leibniz Universität, hatte den 32-jährigen für den Wissenschaftspreis nominiert. „Ich habe Herrn Schütt vorgeschlagen, weil er einer der vielversprechendsten Mathematiker seiner Generation in Deutschland ist.“ Der Wissenschaftspreis für Nachwuchswissenschaftler ist mit 20.000 Euro dotiert.

Jun.-Prof. Matthias Schütt lehrt und forscht seit Juli 2009 am Institut für Algebraische Geometrie an der Leibniz Universität Hannover. Er promovierte über „Hecke eigenforms and the arithmetic of singular K3 surfaces“. K3-Flächen tauchen in verschiedenen Gebieten der Mathematik auf und haben zudem auch Verbindungen zur Physik, insbesondere der Stringtheorie. Die Stringtheorie besagt, dass alle Elementarteilchen unvorstellbar winzige Fäden sind, die hin- und herschwingen. Mithilfe der Mathematik können hierfür Modelle entwickelt werden. Der Juniorprofessor forscht im Grenzgebiet von algebraischer und arithmetischer Geometrie. Seine Forschungen setzen unter anderem die berühmten Arbeiten von Andrew Wiles fort, der in der ersten Hälfte der 1990er Jahre den Satz von Fermat bewiesen hat.

Nach seiner Promotion war Matthias Schütt unter anderem Postdoc am Department of Mathematics an der Harvard University/USA und am Institut for Matematiske Fag, Universität Kopenhagen, Dänemark. Aktuelle internationale Forschungskooperationen bestehen beispielsweise mit mathematischen Instituten in Italien, Japan, Dänemark, Polen und den USA. Matthias Schütt ist Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Forschungs- und Arbeitsgruppen, unter anderem auch im interdisziplinären Graduiertenkolleg Analysis, Geometrie und Stringtheorie an der Leibniz Universität, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.

Matthias Bodenstedt studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Leibniz Universität und ist seit 2009 Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Die Jury wählte ihn als einen von insgesamt sieben Preisträgerinnen und Preisträgern aus der Gruppe der Studierenden für den Wissenschaftspreis aus. Er wurde bereits für seine überdurchschnittlichen Studienleistungen, beispielsweise als Jahrgangsbester, durch das Präsidium der Universität ausgezeichnet. Der 1987 geborene Matthias Bodenstedt arbeitet als studentische Hilfskraft am Institut für Banken und Finanzierung, wo er vor kurzem seine erste eigenständige Forschungsarbeit, die sich mit der Arbeit von Ratingagenturen befasst, fertig gestellt hat. „Ich habe mich sehr gefreut, als ich gehört habe, dass ich die Auszeichnung bekommen soll. Gerade im Hinblick darauf, dass ich mir eine wissenschaftliche Laufbahn sehr gut vorstellen kann, ist der Wissenschaftspreis für mich natürlich etwas Besonderes“. Matthias Bodenstedt ist leidenschaftlicher Musiker und hat mit seiner Band diverse Auszeichnungen, unter anderem als Newcomer der Woche des Radiosenders NDR 2, erhalten. Er unterstützt die Initiative „Jugend entdeckt Technik“, die das Ziel hat, Jugendliche für Technik zu begeistern. Der Studierendenpreis ist mit je 1.500 Euro dotiert.

Das Wintersemester 2010/11 wird Matthias Bodenstedt an der University of Cambridge, England, verbringen.

Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen das Team der Pressestelle der Leibniz Universität Hannover unter Telefon 0511 762 5342 oder per E-Mail unter info@pressestelle.uni-hannover.de gern zur Verfügung. Fotos können bei der Pressestelle angefordert werden.

Media Contact

Leibniz Universität Hannover

Weitere Informationen:

http://www.uni-hannover.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer